Gehorche mir!

Erschienen: 01/2009

Genre: Soft-SM / BDSM
Zusätzlich: Contemporary

Location: England, Schottland

Seitenanzahl: 384

Hörprobe: Reinhören

Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-256-2
ebook: 978-3-86495-257-9

Preis:
Print: 13,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

Erhältlich bei u.a.:

und allen gängigen Onlinehändlern und im Buchhandel

Gehorche mir!


Inhaltsangabe

Die schüchterne Celia kehrt von einer Geschäftsreise nach London zurück und ist schockiert darüber, wie sehr sich ihre Mitbewohnerin Leanne verändert hat: Leanne verhält sich ihrem neuen Liebhaber Devin gegenüber geradezu hörig! Als Leanne und Devin gemeinsam in Urlaub fahren, ist Celia alarmiert. Wieso ist Glowcastle auf keiner Karte zu finden? Was hat Devin mit Leanne vor?

Celia beschließt, den beiden nachzureisen. Auf dem Flug lernt sie den mysteriösen Alan Parr kennen, der sie nach Glowcastle mitnimmt. Damit beginnt für Celia eine Reise in eine ihr fremde Welt, denn Glowcastle ist ein Hotel der besonderen Art: Ein SM-Club der Luxusklasse - und Alan ist der Schlossherr ...

Ein romantischer SM-Roman.

Über die Autorin

Nina Jansen ist eine erfolgreiche Autorin, die unter mehreren Pseudonymen schreibt. Ihr Erotik-Debütroman „Bestrafe mich!” aus dem Jahr 2007 zählt im deutschsprachigen Raum bereits zu den modernen Klassikern der SM-Literatur. Seit sie mit etwa zwanzig Jahren „Die Geschichte der O“...

Weitere Bücher der Autorin

Leseprobe

XXL-Leseprobe bei Book2Look

 

Szene 1

Alan hievte Celias Koffer und seinen Caddy in den Wagen, einen silbernen Toyota Prius, und schloss die Heckklappe. Celia stand unschlüssig neben der Beifahrertür. Ihr Kopfkino machte mal wieder, was es wollte und produzierte munter einen grausigen Showdown nach dem anderen.
Wie kann ich Leanne vorwerfen, naiv und leichtgläubig zu sein, und dann zu einem Wildfremden ins Auto steigen, nur weil er mir versprochen hat, mich an mein Ziel zu bringen, das praktischerweise auch seines ist? So viele Zufälle gibt es doch gar nicht. Am Ende lande ich als Zwangsprostituierte...

...in einem Bordell in Lampukistan.
Aber wenn sie ganz ehrlich zu sich war, dann zögerte sie aus einem anderen Grund. Sie fand diesen Mann unwiderstehlich. Schon im Flugzeug war sie immer wieder versucht gewesen, mit ihm zu flirten. Wenn sie doch nur etwas mehr Übung darin hätte! Anstatt Leanne ständig zu kritisieren, hätte sie ihr vielleicht lieber etwas abgucken sollen. Wie man locker Konversation machte, wie man mit einer bestimmten Art zu lächeln sein Interesse am Gegenüber ganz offen und doch nicht zu plump bekundete, wie man eine absichtliche Berührung zufällig wirken ließ. Und vor allem: Wie man Sex ausstrahlte. Puren, schieren Sex. Und damit einen Mann um den Verstand brachte.
Alan sah sie über das Wagendach hinweg an und Celia versank in seinen bernsteinfarbenen Augen.
„Schon gut, steigen Sie ein, es ist alles geklärt“, sagte er. „Ich habe die Rezeption angerufen, um mich zu vergewissern, dass Sie in Glowcastle erwartet werden. Ich konnte mit Mr. Flinkman persönlich sprechen. Sie können mit ihm und Leanne in seiner Suite wohnen.“
Celia rührte sich nicht vom Fleck. Ihr Mund drohte aufzuklappen, und sie presste als Gegenreaktion fest die Zähne aufeinander.
„Verzeihung, wie nachlässig von mir.“ Er kam um den Wagen herum und hielt die Tür für sie auf.
Celia dankte ihm mit einem kläglichen Lächeln, stieg ein und zwang sich, ganz ruhig weiterzuatmen, während die volle Bedeutung dessen, was sie eben gehört hatte, sich allmählich in ihren Gedanken entfaltete. Sie hatte Alan gegenüber lediglich Devins Vornamen erwähnt. Dass er ihn als Mr. Flinkman bezeichnete, ließ darauf schließen, dass er tatsächlich mit ihm gesprochen hatte. Somit stand fest, dass Glowcastle in der Tat eine Art Wellness-Herrenclub war, der nur deswegen im Internet nicht zu finden war, weil dort, wie Alan vorhin angedeutet hatte, reiche und berühmte Menschen abseits vom Presserummel ausspannen wollten. Devin und Leanne machten einen Liebes- und Erholungsurlaub, sonst nichts. Und da würde sie reinplatzen und sich blamieren! Ihre Blamage war sogar schon angekündigt, da Devin ihr großzügig ein Schlafzimmer in seiner Suite angeboten hatte. Devin, dem sie alles Mögliche und Unmögliche unterstellt hatte!
Sieh es positiv. Alles ist super, es war nur falscher Alarm. Leanne droht keinerlei Gefahr.
Aber die Tatsache, dass sie sich als neurotische Glucke geoutet hatte, ließ sich nicht leugnen. Am liebsten wäre Celia sofort wieder ausgestiegen und zurückgeflogen, denn sie war sicher, dass ihre Ankunft in Glowcastle eine hässliche Auseinandersetzung mit Leanne zur Folge haben würde.
Doch es gab jetzt einen anderen Grund, warum sie dorthin wollte, und der saß neben ihr und steuerte mit ruhiger Hand den Wagen mit dem fast lautlosen Hybridmotor aus dem Parkhaus.
„Könnten Sie mir bitte die Handschuhe reichen?“ Er deutete aufs Handschuhfach.
Celia blinzelte zweimal, um wieder ganz bei der Sache zu sein. „Sicher.“ Sie fand keinen Griff. „Wie geht das denn auf?“
„Einfach kurz antippen.“
Sie tat es, holte zwischen einem Brillenetui und einem Block die Handschuhe heraus und befühlte sie. Es waren braune, handgenähte, ungefütterte Autofahrerhandschuhe. „Peccaryleder“, sagte sie. „Hervorragend verarbeitet. Bitte sehr“, reichte sie sie ihm.
„Da spricht die Fachfrau.“ Er lächelte sie aus dem Halbprofil an, und Celias Herz tat unangemeldet einen Sprung.
Sie erinnerte sich kaum, wann ein Mann sie das letzte Mal so aus der Fassung gebracht hatte. In den vergangenen Jahren hatte es nur ein paar unbeeindruckende Begegnungen gegeben, die oft nicht einmal das Kuss-Stadium erreicht hatten, von Lust und Leidenschaft ganz zu schweigen. Sie war geneigt gewesen zu glauben, dass Liebe völlig überbewertet wurde. All das Gerede von Herzrasen, Kribbeln im Bauch, rosaroter Brille und sehnsuchtsvollen Seufzern hatte sie ins Reich der Fantasie verbannt.
Und nun saß sie stocksteif da, den Blick starr auf Alans Hände gerichtet, während er die Handschuhe überstreifte, und fand, dass sie noch nie etwas Sinnlicheres gesehen hatte. Ihre Kehle war trocken, ihr Atem flach, ihre Haut eine Spielwiese für elektrische Ameisen.
„Was ist mit Ihnen los?“, fragte er, nachdem er sich in die dicht befahrene A82 eingefädelt hatte.
Sie fühlte sich ertappt und errötete. „Ich, uh, ich bin nur so still, weil ich ... mir geht einiges durch den Kopf.“
„Das meinte ich nicht.“ Er drehte kurz den Kopf zu ihr. „Ich meinte, dass Sie ... dass du erregt zu sein scheinst.“
Die Röte wanderte vom Gesicht ihren ganzen Körper hinunter, so fühlte es sich an. Sie lachte gekünstelt. „Ich dachte, nur Männern sieht man sexuelle Erregung an.“
„Gesehen habe ich nichts“, meinte er. „Aber gehört. Die Art wie du atmest, dabei hin und wieder seufzst.“
Dessen war sie sich gar nicht bewusst gewesen. Wie konnte sie das überspielen? Und wollte sie das überhaupt? Leanne hätte sicher sofort reagiert, ihn wissen lassen, wie er auf sie wirkte.
„Ist es die Vorfreude auf deine Freundin?“
Celia sank vor Enttäuschung förmlich in sich zusammen. Er hatte ihre Erregung völlig falsch gedeutet.
Der dichte Verkehr war zum Erliegen gekommen. Alan sah sie wieder an. Seine Hände lagen entspannt auf dem Lenkrad. Celia wusste nicht, was sie mehr reizte: Sein Blick, in dem sie versinken wollte, oder der Anblick des straff anliegenden Leders an seinen schlanken Fingern.
Sie streckte eine Hand aus, noch unsicher, was sie damit vorhatte, dann berührte sie seine Krawatte, tat so, als überprüfe sie, ob die Orangensaftflecken rausgegangen waren, zog ihn dabei näher zu sich heran.
Ein leichtes ironisches Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Das verunsicherte sie so sehr, dass sie in einer Kurzschlusshandlung die Krawatte fest packte, ihn kraftvoll zu sich herzog und ihn auf den Mund küsste. Ein klassischer Fall von Flucht nach vorn. Aber woher kam nur der plötzliche Mut? Wo waren ihre Hemmungen, wenn sie sie brauchte? Zu verwirrt, um den Kuss überhaupt zu spüren, ließ sie die Krawatte los und wollte sich zurückziehen, doch da hatte er schon die Initiative übernommen.
Seine Hände wanderten zu ihrem Nacken. Das Leder, durch seine Körperwärme geschmeidig geworden, fühlte sich atemberaubend gut an. Dann endlich fühlte sie auch ihre Lippen – oder vielmehr seine Lippen, die auf ihren lagen und kleine, zärtliche Bewegungen vollführten. Seufzend öffnete Celia ihre Lippen, eine winzige Geste des Nachgebens, die ihn sofort vorpreschen ließ. Seine Zunge drang ein, kitzelte ihren Gaumen, leckte über ihr Zahnfleisch, traf sich mit ihrer Zunge. Der Rest ihres Körpers geriet in den Sog der Lust. Ihre Haut kribbelte, ihr Schoß wurde feucht. Sie neigte den Kopf, öffnete ihre Lippen weiter, gab kleine, kehlige Laute von sich, als er an ihrer Unterlippe saugte und dabei die Daumen in die Kuhle unter ihrem Kehlkopf legte. Der Duft von Leder mischte sich mit seinem After Shave. Ihr Stöhnen verschmolz mit seinem zufriedenen Brummen, das sie mehr spürte als hörte, eine Vibration, die sie sich augenblicklich an eine andere Stelle ihres Körpers wünschte. Sie schob den Unterleib vor, auch wenn sie damit nur der Mittelkonsole ein Stück näher kam, aber nicht ihm. Ein Drängen hatte sie erfasst, das alles andere auslöschte, so wie neulich, als sie den Lederdildo geritten hatte. Nur besser. Viel besser. Sie küsste und saugte und leckte und lachte dabei, weil es sich so gut anfühlte.
„Streichle mich“, flehte sie.
Er löste ihre Hände von seiner Krawatte und sah sie prüfend an. „Ich finde es ja sehr anregend, dass du auf heißen Auto-Sex stehst, aber sollten wir dafür nicht lieber einen einsamen Parkplatz ansteuern?“
Die Umgebung, die Celia völlig ausgeblendet hatte, stürmte wieder auf sie ein. Hinter ihnen hupte jemand. Alan hob eine Augenbraue, halb belustigt, halb entschuldigend, dann gab er Gas und floss mit dem langsam wieder auflebenden Verkehr mit.
Als sie den Stau einige Meilen später hinter sich ließen, war Celia immer noch damit beschäftigt, um Fassung zu ringen, und um die richtigen Worte. „Ich stehe nicht auf heißen Auto-Sex. Ich ... ich bin nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst. Ich bin brav, sittsam, zurückhaltend und ...“
„Jungfräulich?“
Sie grinste. „Na, das nun nicht gerade. Ich wollte damit nur sagen, dass ich ein anständiges Mädchen bin.“
„Was in aller Welt willst du dann auf Glowcastle?“
Celia studierte ihn von der Seite. Machte er sich wieder über sie lustig? „Wie meinst du das?“
Er antwortete mit einer Gegenfrage. „Was haben Devin und Leanne dir denn darüber erzählt?“
„Herzlich wenig.“
„Oh.“
Sie wartete darauf, dass er noch etwas sagen würde, doch er schwieg.
Was in aller Welt willst du dann auf Glowcastle? Ja, das fragte sie sich mittlerweile auch. „Hör zu, es war dumm, idiotisch und unüberlegt.“
„Ich fand den Kuss überhaupt nicht idiotisch. Von mir aus hätte der Stau sich noch lange nicht aufzulösen brauchen. Und mein Angebot, einen einsamen Parkplatz anzusteuern, war absolut ernst gemeint.“ Er drehte den Kopf in ihre Richtung und zwinkerte ihr zu. „Allerdings war das, bevor ich wusste, dass du ein anständiges Mädchen bist.“

Szene 2

Anstatt die Speisekarte zu studieren, stützte Leanne das Kinn auf die Fäuste und starrte durch eins der hohen Fenster in die Ferne.
Thorben brachte die Getränke. Devin hielt Leanne die Karte hin, doch sie schüttelte den Kopf.
„Dann nehmen wir zweimal das Meeresfrüchte-Menü“, entschied Devin. „Sah Celia nicht fantastisch aus?“, sinnierte Leanne, nachdem Thorben gegangen war.
Devin war nicht ganz klar, warum das Leanne so erstaunte. „Ich habe sie einmal nackt gesehen, einmal in einer gewagten Korsage, und gerade eben in einer knallengen Lederkluft. Sie sah jedes Mal fantastisch aus.“
„Du kennst sie ja nicht in ihrem Normalzustand“, meinte Leanne.
„In ihrer Nonnentracht?“
Leanne grinste. „So schlimm ist es nicht. Sie hat wirklich Chic, schließlich arbeitet sie in der Modebranche. Meine Bemerkung bezog sich nicht so sehr auf ihr Outfit, sondern auf ihre Gesamterscheinung. Sie sah umwerfend aus, weil sie ein Leuchten in den Augen hatte, das mir neu war.“
„Dann scheint die Umgebung sie ja nicht annähernd so zu schockieren, wie du befürchtet hast.“
„Ich glaube, die Umgebung nimmt sie gar nicht wahr. Sie hatte nur Augen für – wie heißt er noch gleich?“
„Alan Parr.“
„Es hat sie mächtig erwischt. Er sieht ja ganz nett aus, auch wenn er nicht mein Typ ist. Zu lieb. Mehr so ein Schnuckel. Aber Celia steht auf Schnuckel.“
Devin fand es besser, Leanne in ihrem Glauben zu lassen, doch sein Gesichtsausdruck hatte ihn verraten, denn sie sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
„Was ist? Ich sehe doch, dass du versuchst, unschuldig dreinzuschauen.“
„Es ist nur, weil ich gerade dachte, dass ich Alan ganz sicher nicht als Schnuckel bezeichnen würde. Er ist ein erstklassiger Geschäftsmann, ein hervorragender Personalchef, ein …“
„Hallo! Ich erkenne ein Ablenkungsmanöver, wenn es so plump daherkommt. Was ist wirklich los?“
Devin trank etwas vom Aperitif. „Es wäre indiskret, dir das zu sagen.“
Sie sah ihn mit bohrendem Blick an. Erstaunlich, wie stur dieses zarte Wesen sein konnte. „Wieso? Ist es ein Geheimnis, das Alan dir anvertraut hat, und das zu wahren du mit einem feierlichen Eid geschworen hast?“
„Nein, das nicht gerade. Es ist allgemein bekannt, dass er auf gewisse Praktiken steht. Der Raum dafür wurde auf seinen Wunsch hin nachträglich eingerichtet.“
„Welcher Raum?“
Devin überlegte, wie er es formulieren konnte, ohne dass Leanne sofort die falschen Schlüsse zog.
Thorben brachte die Vorspeise.
Leanne sah zu ihm auf und fragte rundheraus: „Sagen Sie, welcher Raum wurde auf Wunsch von Mr. Parr eingerichtet?“
„Das Verhörzimmer.“
„Und womit genau wird dort verhört?“
Thorben sah Devin mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an.
Devin nickte schicksalsergeben.

Szene 3

Alan hatte den Morgen damit verbracht, Personalpläne abzugleichen, Zwiste zu schlichten und kleinere Besprechungen einzuberufen. Zwischendurch war nur wenig Zeit gewesen eine Kleinigkeit zu essen und noch weniger Zeit, an Celia zu denken.
Das holte er jetzt nach. Er hatte sich in die Bibliothek zurückgezogen, um seinen Schriftkram zu erledigen. Hier war es an sonnigen Tagen nachmittags besonders schön. Die großen doppelflügeligen Terrassentüren zeigten nach Osten, so dass man auf die sonnenbeschienene Landschaft hinaussehen konnte, ohne geblendet zu werden.
Heute glitzerten das Gras und die Rosenhecken um die Wette, denn es hatte in der Nacht geregnet.
Alan öffnete eine Terrassentür, inhalierte die frische Luft und sog die Schönheit der Umgebung in sich auf. In solchen Momenten vergaß er, wo er war und welchem Zweck diese Umgebung diente.
Die Bibliothek war zudem der einzige Raum, dem man nicht ansah, mit welchen Hintergedanken er eingerichtet worden war. Sie war gediegen möbliert mit genau dosierter Üppigkeit und zurückhaltender Eleganz. Wandhohe Regale aus Pinienholz beheimateten eine einzigartige Sammlung von Erstausgaben. Drei runde Holzsäulen, die keine tragende Funktion hatten, sahen aus wie Stilelemente, verbargen aber Fesselvorrichtungen. Auch die üppigen Ledercouchen und Sessel waren mehr als nur Sitzmöbel. Ein dreitüriger, wandhoher Spiegelschrank, der dem großen Raum zusätzliche Tiefe verlieh, enthielt Peitschen, Fesselriemen, Knebel und Augenbinden. Seidenteppiche bedeckten den Boden, sodass Sklavinnen es auch im Knien gemütlich hatten. Ein Wandpanel ließ sich zur Seite schieben. Dahinter befand sich ein Marmorbad.
Eigens für Alan war ein Schreibtisch aufgestellt worden, mit Blick in den Garten. Dort ging er jetzt hin und fuhr seinen Laptop hoch. Er hatte die Tür zum Gang offen gelassen für den Fall, dass ihn jemand suchte. So wurde die Bibliothek vorübergehend zu seinem Büro oder auch mal zu seinem privaten Rückzugsbereich.
Er zog das Jackett aus, hängte es über eine Stuhllehne, lockerte seine Krawatte und ließ die Schultern kreisen, bevor er sich setzte und weiterhin in den Park hinaussah. Lächelnd. Die letzte Nacht mit Celia war wunderbar gewesen. Endlich hatte er eine Frau gefunden, die sich an seinem chaotischen Wesen nicht störte. Er dachte an ihre Tränen, als er sie geliebt hatte, und fühlte sich so tief beführt wie noch nie.
Jemand klopfte an den Türrahmen. Alan drehte sich um und strahlte vor Freude, als er sah, dass es Celia war.
„Störe ich?“
„Nie und nimmer.“ Er wollte sie überschwänglich in den Arm nehmen, doch sie war so raffiniert angezogen, dass er auf halbem Weg zu ihr innehielt, sich an eine der Säulen lehnte und sie ausgiebig betrachtete.
Sie war ganz in schwarz gekleidet mit Netzstrümpfen, einem Minirock und einem Push-up-BH aus Lackleder. Darüber trug sie ein eng anliegendes Netzshirt. Die High Heels aus waren mit silbernen Nieten verziert. Den letzten Schliff bekam ihre Erscheinung durch ellbogenlange Netzhandschuhe, ein Nietenhalsband und Ohrringe, die silberne Penisse darstellten. Dieses witzige Detail gefiel ihm besonders. „Du findest langsam Geschmack an gewagten Outfits.“
„Ich wollte mich auch an einem Striptease versuchen“, sagte sie, eine Spur schüchtern.
Er ging an ihr vorbei, schloss die Tür und verriegelte sie. Dann wählte er einen Sessel und drehte ihn so, dass er von den Terrassentüren weg in den Raum zeigte, damit er Celia im besten Licht sehen konnte.
„Die Bühne gehört dir“, sagte er und deutete auf die freie Fläche zwischen zwei Säulen.
Mit staksigen Schritten kam sie näher. „Hier?“
„Wo immer es dir gefällt.“
Sie leckte sich über die Lippen und wiegte zaghaft, dann immer mutiger die Hüften. Das Lackleder ihres Rocks knirschte. Sie drehte sich um, damit er ihre Kehrseite bewundern konnte, während sie weiter schwingende Bewegungen vollführte, die ihren Po reizvoll zur Geltung brachten. Auch er ertappte sich dabei, wie er sich die Lippen leckte.
Wieder zu ihm gedreht, zog sie den linken Handschuh aus. Dabei fühlte sie sich offensichtlich auf sicherem Terrain, denn ihre Bewegungen wurden flüssiger und ihr Lächeln sinnlicher. Der andere Handschuh folgte. Sie zog die Handschuhe durch ihren Schritt, vor und zurück, so verrucht, dass Alan die Augen übergingen. Da der Rock sich dabei hob, konnte er sehen, dass die Strümpfe halterlos waren und sie keinen Slip trug. Nicht mal den allerwinzigsten Tanga. Die Handschuhe glitten tief zwischen ihre Schamlippen.
Er atmete hörbar aus und streckte ihr die Hände hin. Sie schüttelte den Kopf, sagte: „Mund auf“, und knebelte ihn mit den Handschuhen, die nach ihrer Lust schmeckten.
Sie griff nach dem Saum des Netzshirts und zog es nach oben. Er sah kommen, was gleich passieren würde, doch bis er die Handschuhe aus dem Mund genommen hatte, um ihr warnend: „Achtung, die Nieten!“ zuzurufen, hatte sich der Halsausschnitt des Shirts bereits darin verfangen.
Er legte die Handschuhe weg und eilte ihr zu Hilfe. Es dauerte eine geraume Zeit, bis er den elastischen Netzstoff aus den Nieten gefummelt hatte, und sie das Shirt endlich über den Kopf ziehen konnte.
Sie sah ihn reumütig an. „Ich fürchte, damit habe ich meinen Striptease gründlich ruiniert.“
Er streichelte die Wölbungen ihrer Brüste, die der Push-up so reizvoll präsentierte. „Ich hätte sowieso nicht länger zuschauen können.“
„War es so albern?“
„Im Gegenteil, es war so erregend, dass ich dich endlich berühren wollte. Du kannst den ersten Striptease deines Lebens also als vollen Erfolg verbuchen.“ Er küsste sie zärtlich auf die Lippen. „Viel mehr konntest du sowieso nicht ausziehen. Nur noch den Rock und den BH. Und dabei helfe ich dir gern.“
Er hakte den BH auf und zog die Träger langsam über ihre Schultern. „Sag mal, hattest du schon mal einen Brustfick?“
„Nein.“ Sie hob die Brüste mit den Händen an. „Wenn du magst, gehören sie dir.“
Er war froh, dass er keine engen Jeans trug, sondern eine bequeme Stoffhose. Und selbst die fühlte sich im Moment eng an. Seine Hände zitterten kaum merklich, als er den Reißverschluss des Minirocks aufzog. Mit dem Rock in der Hand trat er einen Schritt zurück. Nackt bis auf die Strümpfe, die Schuhe und das Nietenhalsband, sah sie so sexy aus, dass ihm schwindlig wurde, weil sein Blut sich in tieferen Regionen staute.
„Komm, leg dich dort drüben auf die Liege.“
Sie folgte seiner Anweisung und legte sich auf den Rücken. Er kniete sich über ihren Bauch und setzte sich so zurecht, dass sein Glied zwischen ihren Brüsten lag. Celia schob ihre Brüste enger zusammen, bis sie ihn fest umschlossen. Er streichelte die zarten, rosigen Nippel, massierte sie zwischen Daumen und Zeigefinger. Sachte bewegte er sich vor und zurück, um ihre Haut nicht zu sehr zu strapazieren.
Schon nach wenigen Sekunden feuerte sie ihn an: „Ja, das ist gut, ich mag es.“
Ihre Brustwarzen zwickte er nun fester, stieß schneller, ließ sich von der Erregung hinreißen und bremste sich in der allerletzten Sekunde, damit sein Samen nicht auf ihrem Hals und in ihrem Gesicht landete. Er lehnte sich zurück, half mit der Hand nach und spritzte zur Seite. Ein paar Tropfen trafen ihre linke Brust. Sie nahm die Flüssigkeit mit dem Finger auf und leckte sie ab. Das war so eine süße Geste, dass er ihr Gesicht mit Küssen bedeckte.
„Ich möchte dich um etwas bitten.“ Etwas wacklig auf den Beinen stand er auf, holte ein Paar Handschuhe aus der Innentasche seines Jacketts und streifte sie über. „Aber vorher muss ich dich noch ein wenig gefügiger machen.“
„Du nutzt deine Geheimwaffe ja schamlos aus.“
Er kniete sich zwischen ihre Beine und führte den Daumen in sie ein. Einladend spreizte sie die Beine. Er fickte sie mit dem Daumen. Dabei schlug seine Handfläche gegen ihre Klitoris. Sie hob den Po an und keuchte. Er machte weiter, bis ihre Lust sich nicht mehr steigern ließ. Dann hielt er inne.
„Morgen“, sagte er, „morgen Abend würde ich dich gern mit meiner besonderen Vorliebe bekannt machen. Aber dafür muss deine Pussy völlig glatt sein.“
„Kein Problem. Dann rasiere ich mich eben.“
„Das wird nicht reichen. Sie müsste mit Wachs enthaart werden.“
„Oh.“
Mit der freien Hand streichelte er ihren Bauch und spürte, wie die leichte Anspannung, die seine Bitte verursacht hatte, sich löste.
„Es gibt hier einen Intimfriseur“, sagte er.
„Ich weiß, ich bin daran vorbeigekommen. Soll ich wirklich ... ich meine ... kannst du das nicht machen?“
Es waren also nicht die Schmerzen, die ihr Angst machten, sondern die Vorstellung, sich für so eine intime Prozedur einer fremden Person auszuliefern.
„Emma macht den Job schon seit Jahren. Sie ist ein Profi.“ Er zog den Daumen heraus und öffnete mit beiden Händen ihre Schamlippen. Dann beugte er sich vor und leckte leicht darüber. „Du kannst es dir ja noch überlegen.“
„Nein, nicht nötig. Ich tue es. Mach bitte weiter. Oh ja, das ist wundervoll. Ich wünschte, ich könnte dabei kommen.“
„Morgen“, sagte er wieder und saugte an ihren Schamlippen.
„Was – morgen?“
„Morgen, das verspreche ich dir, wirst du den ersten multiplen Orgasmus deines Lebens haben.“

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.