Delicious: A Delicious Submission

Er­schie­nen: 11/2019
Serie: De­li­cious
Teil der Serie: 2

Genre: Soft-SM / BDSM
Zu­sätz­lich: Se­cond Chan­ce

Lo­ca­ti­on: Lon­don, Deutsch­land

Sei­ten­an­zahl: 320


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-413-9
ebook: 978-3-86495-414-6

Preis:
Print: 13,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

Er­hält­lich bei u.a.:

und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

Delicious: A Delicious Submission


In­halts­an­ga­be

Der lei­den­schaft­li­che Traum von der Un­ter­wer­fung durch einen er­fah­re­nen, ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Dom wird für Julia zur Hölle. Sie gerät in die Fänge des sa­dis­ti­schen Mas­ter Ed­ward, der sie fort­an miss­han­delt und de­mü­tigt, an­statt ihr Lust zu be­rei­ten. Am Tief­punkt ihres Le­bens als Ed­wards Skla­vin wird sie von Chris­to­pher Stone, einem ehe­ma­li­gen Schul­freund und eben­falls Dom, ge­ret­tet.

Chris­to­pher bie­tet Julia an, ihr Un­ter­schlupf zu ge­wäh­ren, bis sie weiß, was sie mit ihrer neu­ge­won­ne­nen Frei­heit an­fan­gen will. Der Alb­traum aus Qual, De­mü­ti­gung und Schmerz hat ein Ende. Nie wie­der will sie sich einem Mann un­ter­wer­fen – bis ihre de­vo­te Sehn­sucht doch die Über­hand ge­winnt und Chris­to­pher in ihren Fan­ta­si­en die Haupt­rol­le spielt.

Kann Julia es wagen, sich ein zwei­tes Mal ver­trau­ens­voll zu un­ter­wer­fen und die Dä­mo­nen der Ver­gan­gen­heit hin­ter sich zu las­sen - oder wird sie für immer von ihnen ver­folgt wer­den?

Über die Au­to­rin

Die Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin An­na­bel Rose kam erst über Um­we­ge zum Schrei­ben ero­ti­scher Li­te­ra­tur. Warum aus­ge­rech­net ero­ti­sche Li­te­ra­tur? Weil ihrer Mei­nung nach Ero­tik und Sex wich­ti­ger Be­stand­teil im Leben eines jeden Men­schen ist. 

An­na­bel Rose liebt Frank­reich und den Süden, Kat­zen, in­tel­li­gen­te Ge­sprä­che,...

Wei­te­re Teile der De­li­cious Serie

Le­se­pro­be

XXL-Le­se­pro­be bei Boo­k2­Look

Moira wim­mer­te vor Lust­schmerz, als er über ihre ge­rö­te­ten Po­ba­cken strich. Er hatte sie so lange mit der Gerte ge­schla­gen, bis ihr Hin­tern rot wie ein Feu­er­mel­der leuch­te­te. Chris­to­pher be­vor­zug­te zwar ei­gent­lich den Rohr­stock, aber was das an­ging, war er wäh­le­risch. Er be­nutz­te nur wel­che, die er selbst her­ge­stellt hatte und deren Ei­gen­schaf­ten er ganz genau kann­te.
Ge­hor­sam knie­te Moira vor ihm auf dem Bett, die Hände zu­sam­men­ge­bun­den, die Beine weit ge­öff­net. Seine Hand glitt über den hei­ßen, dral­len Po, sein Zei­ge­fin­ger streif­te die Po­rit­ze und tauch­te zwi­schen ihre Scham­lip­pen. Sie trief­te vor Nässe. Sein Kum­pel...

...​Ben, mit dem er in dem Lon­do­ner SM-Club Drew’s Dun­ge­on den Vor­abend zu sei­nem acht­und­zwan­zigs­ten Ge­burts­tag ver­brach­te, hatte ihm nicht zu viel ver­spro­chen: Moira hatte ge­ra­de­zu um Schlä­ge ge­bet­telt – und er hatte ihr nur zu gern ge­ge­ben, wo­nach sie ver­lang­te. Al­ler­dings nicht, ohne sie vor­her zu kne­beln.
Er stieß mit zwei Fin­gern in ihre Va­gi­na und rieb mit dem Dau­men über den Kitz­ler. Ihr Kör­per zuck­te zu­sam­men, aus dem Wim­mern wurde ein dunk­les Stöh­nen. Er muss­te auf­pas­sen, dass sie nicht zu schnell kam. Of­fen­bar hat­ten die Hiebe mit der Gerte Moira so er­regt, dass sie kurz vor dem Or­gas­mus stand. Sich von hin­ten über sie beu­gend, be­frei­te er sie von dem Kne­bel.
Er griff mit der frei­en Hand in ihr Haar, zog ihren Kopf zu­rück. »Du wirst erst kom­men, wenn ich es dir er­lau­be. Hast du ver­stan­den?«
Ein lan­ger Blick und ein ge­hauch­tes »Ja, Sir« war die er­war­te­te Ant­wort.
Er ließ ihren Kopf los und for­der­te sie auf, sich auf den Rü­cken zu dre­hen. Nach­dem er die Hand­fes­seln ge­löst hatte, be­fahl er ihr, ihre Beine mit den Hän­den fest­zu­hal­ten. Mit kur­zen, schnel­len Stö­ßen fick­te er sie mit zwei Fin­gern – ihrer Kli­to­ris schenk­te er zu­nächst keine wei­te­re Be­ach­tung. Er be­ob­ach­te­te ihr Ge­sicht, ihren Kör­per, hörte auf die Laute, die sie von sich gab, und steu­er­te ihre Er­re­gung, wie es ihm be­lieb­te. Drei­mal führ­te er sie bis kurz vor den Or­gas­mus, dann ent­zog er ihr die Fin­ger, streif­te ein Kon­dom über und setz­te sei­nen Schwanz an ihren Schei­den­ein­gang. Mit einem ein­zi­gen Stoß drang er in sie ein. Nach drei schnel­len Stö­ßen legte er den Fin­ger auf Moi­ras Kli­to­ris – wäh­rend er sie wei­ter­fick­te. Moira jam­mer­te und wim­mer­te in den schrills­ten Tönen. Es muss­te sie un­ge­heu­re Kraft kos­ten, ihren Hö­he­punkt zu un­ter­drü­cken. Schließ­lich spür­te er, wie sein ei­ge­ner Or­gas­mus her­an­nah­te. Höchs­te Zeit, ihr den Be­fehl zum Kom­men zu geben – doch es war be­reits zu spät. Moira stöhn­te, er sah, wie ihr Kör­per vom Or­gas­mus ge­schüt­telt wurde, und spür­te, wie ihre Mus­keln sich kramp­far­tig um sei­nen Schwanz zu­sam­men­zo­gen – dann kam er auch.
Be­hut­sam zog er den Schwanz aus ihrer Schei­de und ent­sorg­te das Kon­dom in dem Tre­tei­mer neben dem Bett. Dann setz­te er sich zu Moira und zog sie in seine Arme.
»Es tut mir leid«, mur­mel­te sie. »Tut mir leid, dass ich un­ge­hor­sam war.«
»Schon gut«, be­schwich­tig­te er sie. Er wuss­te, dass Moira recht hatte. Ei­gent­lich müss­te er sie be­stra­fen, weil sie, ent­ge­gen sei­nem Be­fehl, ge­kom­men war. Aber Chris­to­pher war in Fei­er­lau­ne. Er hatte viel Spaß mit Moira ge­habt und woll­te heute groß­zü­gig sein und ihr diese Ver­feh­lung durch­ge­hen las­sen. »Es ist alles in Ord­nung. Mach dir keine Ge­dan­ken. Du hast mir sehr gut ge­dient. Danke, Moira.«
Er blieb noch eine Weile mit ihr auf dem Bett lie­gen, strei­chel­te sie, ge­noss ihren war­men Kör­per, bevor sie ge­mein­sam du­schen gin­gen. Auf sei­nen Vor­schlag, ihre rote Kehr­sei­te mit einer Pfle­ge­sal­be ein­zu­rei­ben, re­agier­te sie ab­weh­rend.
»Nicht nötig. Au­ßer­dem mag ich es, wenn die Strie­men noch ein biss­chen zu sehen sind, und ich würde die Er­in­ne­rung daran gern noch ein wenig be­hal­ten«, er­klär­te sie ihm.
Er nahm es als ein Kom­pli­ment. »Mach’s gut, Moira, und pass auf dich auf«, sagte er zum Ab­schied, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ver­ließ das Zim­mer.
Drau­ßen auf dem Gang war­te­te Ben auf ihn. Als er Chris­to­pher sah, erhob er sich. »Alles in Ord­nung bei dir?«
»Ja, alles bes­tens. Bei dir auch?«
Ben nick­te. »Sol­len wir gehen? Ich kenne noch eine klei­ne Bar, die um diese Zeit ge­öff­net hat. Da könn­ten wir einen Ab­sa­cker trin­ken.«
»Ja, gern, warum nicht. Ich könn­te wirk­lich einen ...«
Er kam nicht dazu, den Satz zu voll­enden, denn ein mar­ker­schüt­tern­der spit­zer Schrei ließ sie beide in­ne­hal­ten. Ben und er sahen sich an, und Chris­to­pher wuss­te, dass Ben in die­sem Mo­ment das Glei­che dach­te wie er: Das war kein Lust­schrei, son­dern einer aus Angst und Panik.
Worte waren nicht nötig. Mit zü­gi­gen Schrit­ten gin­gen sie den Gang ent­lang, als der Schrei ein zwei­tes Mal er­tön­te – die­ses Mal lau­ter. Sie gin­gen eine Trep­pe hin­un­ter. Vor einer Tür blieb Ben ste­hen, drück­te die Klin­ke nach unten, aber die Tür war ver­schlos­sen. Beide schau­ten sich um. Es war kein Per­so­nal zu sehen, die­ser Be­reich des Clubs war selt­sa­mer­wei­se wie aus­ge­stor­ben. Also häm­mer­te Ben mit der Faust gegen die Tür: »Auf­ma­chen! So­fort auf­ma­chen!«
Seine For­de­rung wurde igno­riert. Als der Schrei zum drit­ten Mal er­schall­te, sah Chris­to­pher sei­nen Freund fra­gend an: »Du bist doch gut ver­si­chert, oder?« Ben nick­te. »Dann lass mich das ma­chen, ja?«
Chris­to­pher trat zwei­mal kräf­tig gegen die Tür, beim drit­ten Fuß­tritt gab das Schloss nach, die Tür split­ter­te und sprang auf. Die Szene, die er in dem Zim­mer zu sehen bekam, konn­te er zu­nächst nicht fas­sen.
Vier Au­gen­paa­re blick­ten ihm und Ben ent­ge­gen. Sie ge­hör­ten zu vier Män­nern, die eine auf dem Bett lie­gen­de Frau, die sich nach Kräf­ten wehr­te, an ihren Ex­tre­mi­tä­ten fest­hiel­ten. Zwi­schen ihren Bei­nen stand, über ihre Scham ge­beugt, ein fünf­ter Mann, der dort mit ir­gend­et­was be­schäf­tigt war. Dass Ben und er ge­walt­sam in den Raum ein­ge­drun­gen waren, schien ihn dabei nicht im Ge­rings­ten zu stö­ren.
»Hör auf, zu zap­peln, Mist­stück«, hör­ten sie den Kerl noch sagen, bevor Ben und er neben ihm stan­den und das ver­hee­ren­de Aus­maß der Si­tua­ti­on be­grif­fen: Of­fen­bar han­del­te es sich hier um einen Gang-Bang, der kom­plett aus dem Ruder ge­lau­fen war. Die Frau war am gan­zen Kör­per von den Kör­per­flüs­sig­kei­ten der Män­ner be­deckt und ihre Scham war blu­tig. Sie schrie wie am Spieß, und das war nicht ver­wun­der­lich, denn der Typ, der vor ihr stand, war dabei, ihre Scham­lip­pen mit Nadel und Faden zu­sam­men­zu­nä­hen – und das ganz of­fen­sicht­lich gegen ihren Wil­len.
»Hast du total den Ver­stand ver­lo­ren?«, schnauz­te Ben den Kerl an und zerr­te ihn von der Frau weg.
»Hey! Was fällt dir ein? Misch dich nicht in Sa­chen ein, die dich nichts an­ge­hen!« Er ver­such­te, Ben ab­zu­schüt­teln, um sich wie­der der Frau auf dem Bett zu nä­hern, aber Chris­to­pher ver­sperr­te ihm den Weg. »Lass mich so­fort los, Arsch­loch. Das ist meine Skla­vin, und ich mache mit ihr, was ich will.«
»Aber nicht, so­lan­ge ich hier bin«, sagte Ben.
»Das wer­den wir ja sehen«, ent­geg­ne­te der Wahn­sin­ni­ge und holte zum Schlag in Bens Ge­sicht aus.
Ben konn­te dem un­vor­her­ge­se­he­nen Hieb nicht recht­zei­tig aus­wei­chen. Chris­to­pher hörte ein Kna­cken und sah Blut über Bens Ge­sicht lau­fen. Ver­dammt! Der Kerl hatte ihm wohl das Na­sen­bein ge­bro­chen. Doch das be­ein­druck­te Ben wenig. Er war min­des­tens einen hal­ben Kopf grö­ßer und kräf­ti­ger als sein Wi­der­sa­cher und lan­de­te um­ge­hend einen Tref­fer in die Ma­gen­gru­be sei­nes Ge­gen­übers, dem dar­auf­hin die Luft weg­blieb. Chris­to­pher war sich si­cher, dass Ben al­lein mit dem Typ fer­tig­wur­de, also wand­te er sich an die an­de­ren vier Ge­stal­ten: »Lasst sie los, ihr Flach­wich­ser! Was seid ihr nur für ein Hau­fen er­bärm­li­cher Hu­ren­söh­ne? Lasst sie los, ver­dammt noch mal!« Die vier Män­ner schie­nen wie pa­ra­ly­siert. »Los­las­sen, habe ich ge­sagt, oder muss ich erst hand­greif­lich wer­den?«
Chris­to­pher wuss­te, dass er gegen vier Geg­ner gleich­zei­tig keine Chan­ce hatte, auch wenn er auf­grund sei­nes Box­trai­nings mit Si­cher­heit bes­ser auf eine kör­per­li­che Aus­ein­an­der­set­zung vor­be­rei­tet war als die Typen vor ihm. Ir­gend­et­was schien je­doch in ihren Ge­hir­nen an­ge­kom­men zu sein – viel­leicht ein letz­ter Rest von schlech­tem Ge­wis­sen oder Reue? Er konn­te es nicht sagen, aber auf alle Fälle ließ einer der vier die Frau los, die üb­ri­gen drei folg­ten sei­nem Bei­spiel mit etwas Ver­zö­ge­rung.
»Raus jetzt!«, be­fahl er mit einer Kopf­be­we­gung. »Bevor ich mein letz­tes biss­chen Selbst­be­herr­schung ver­lie­re und euch die Eier zu­sam­men­bin­de.«
Die vier klaub­ten ihre Kla­mot­ten zu­sam­men und ver­lie­ßen, nackt wie sie waren, das Zim­mer. Der Psy­cho­path lag mitt­ler­wei­le keu­chend am Boden. Ben hatte ihm die Hände auf den Rü­cken ge­dreht und hielt ihn im Schwitz­kas­ten.
»Guck mal, ob du hier was zum Fes­seln fin­dest«, for­der­te Ben ihn auf.
»Du mie­ser Dreck­sack«, fluch­te der Typ unter ihm. »Das wird dir noch leid­tun.«
Chris­to­pher sah sich um, fand aber nichts Ge­eig­ne­tes. »Ich habe eine bes­se­re Idee. Stell ihn mal auf die Füße.«
Zu zweit stell­ten sie ihn auf­recht hin, Ben hielt ihm nach wie vor die Arme auf dem Rü­cken zu­sam­men.
»Mir geht dein Ge­quat­sche wirk­lich auf die Eier«, sagte Chris­to­pher zu dem Typen. Dann ball­te er die rech­te Faust, holte aus und traf ihn an der Schlä­fe. So­fort sack­te er zu­sam­men. Er war k. o. Ben ließ ihn an­ge­wi­dert auf den Boden fal­len. »Was für ein mie­ses Arsch­loch! Einer wie der hat hier nichts ver­lo­ren. Wenn es ir­gend­wie in mei­ner Macht steht, sorge ich dafür, dass er Haus­ver­bot und eine An­zei­ge be­kommt.«
Chris­to­pher hörte zwar die Worte sei­nes Freun­des, war aber längst damit be­schäf­tigt, sich die Frau näher an­zu­se­hen. Sie lag apa­thisch auf dem Bett und wim­mer­te. Trä­nen lie­fen ihr über die Wan­gen, ihr Ma­ke-up war ver­schmiert, sie zit­ter­te am gan­zen Kör­per. So­weit er er­ken­nen konn­te, hatte der Schwach­kopf ihre Scham­lip­pen drei­mal durch­sto­chen. Sie blu­te­te, die Nadel hing lose am blut­ver­kleb­ten Faden her­un­ter. Er ent­fern­te sie und warf sie in den Müll­ei­mer, bevor er sich über die Frau beug­te.
»Wie geht es Ihnen?«, frag­te er sie leise. »Kön­nen Sie mich ver­ste­hen?« Sie nick­te. »Ich bin Arzt«, er­klär­te er ihr. »Haben Sie keine Angst mehr. Es ist vor­bei. Ich küm­me­re mich um Sie. Zu­erst muss ich Ihnen aber die Fäden ent­fer­nen. Das wird lei­der noch ein­mal etwas weh­tun, okay? Hal­ten Sie durch, ja?«
Wie­der nick­te sie, Trä­nen flos­sen aus ihren Augen. Er wisch­te sie be­hut­sam mit dem Dau­men fort. »Schhht. Nicht wei­nen. Alles wird wie­der gut.« Er wand­te sich an Ben. »Kannst du mir kurz hel­fen?«
»Klar, was soll ich tun?«
»Spreiz ihre Scham­lip­pen aus­ein­an­der.« Er zeig­te es ihm. »So! Siehst du?«
»Ja. Okay.« Als Ben die Scham der jun­gen Frau be­rühr­te, wurde das Wim­mern lau­ter.
»Das ziept jetzt gleich«, sagte Chris­to­pher, bevor er sie mit zwei schnel­len Hand­grif­fen von dem Näh­fa­den be­frei­te. Sie schrie. Laut und durch­drin­gend – bei der zwei­ten Hand­be­we­gung sack­te sie ohn­mäch­tig auf dem Bett zu­sam­men. »So ein ver­damm­ter Mist. Mein Not­fall­kof­fer ist im Auto«, fluch­te Chris­to­pher und be­trach­te­te die Wunde. »Ich bräuch­te eine Kom­pres­se.«
»Geht auch ein Stoff­ta­schen­tuch?«
»Bes­ser als nichts. Ist es sau­ber?«
Ben nick­te, griff in die Ta­sche sei­nes Ja­cketts und über­reich­te ihm ein ge­fal­te­tes Ta­schen­tuch, das Chris­to­pher auf die blu­ten­den Ein­sti­che press­te.
»Wie geht’s dei­ner Nase?«, frag­te er sei­nen Freund.
»Tut weh, aber ist aus­zu­hal­ten.«
»Dann soll­ten wir bes­ser gehen. Bevor die­ser Voll­honk wie­der wach wird, meinst du nicht?«
Ben nick­te. »Schaffst du es mit ihr al­lein hier raus? Dann hole ich schon mal den Wagen.«
»Ja, si­cher. Geh. Und beeil dich.«
Wäh­rend Ben sich aus dem Staub mach­te, hob Chris­to­pher die Frau vom Bett her­un­ter und legte sie auf einem der Ses­sel im Raum ab. Er schlug die blut- und sper­ma­ver­schmier­te Decke bei­sei­te und zupf­te das Laken aus den Bet­t­rit­zen her­vor. Vor­sich­tig, die junge Frau wie ein rohes Ei be­han­delnd, bet­te­te er sie er­neut um und schlug sie in das Bett­tuch ein, so­dass ihr Kör­per voll­stän­dig be­deckt war. Dann nahm er sie auf die Arme und trug sie über den Gang, den Schil­dern mit der Auf­schrift EXIT fol­gend.
Als er am Aus­gang ankam, sah ihn der Tür­ste­her mit fins­te­rem Blick an.
»Was ist hier los?«, frag­te er, Chris­to­pher den Weg ver­sper­rend.
»Das soll­ten Sie bes­ser den Typ in Raum hun­dert­acht fra­gen. Der Kerl ist mei­ner Mei­nung nach nicht ganz frisch im Ober­stüb­chen. Die Frau hier muss ins Kran­ken­haus«, dra­ma­ti­sier­te er die Lage ab­sicht­lich. »Also las­sen Sie mich durch. Ich bin Arzt.« Er sah, wie es im Kopf des Man­nes ar­bei­te­te. »Wenn Sie mir nicht glau­ben, fas­sen Sie in die linke In­nen­ta­sche mei­nes Sak­kos, da ist mein Arzt­aus­weis drin. Na los, ma­chen Sie schon.«
Der Mann tat nach kur­zem Zö­gern, was Chris­to­pher von ihm ver­lang­te, und öff­ne­te die Brief­ta­sche.
»Zwei­te Karte von unten«, wies er ihn an und sah zu, wie der Mann vor ihm den Aus­weis her­aus­zog, be­trach­te­te und wie­der zu­rück­steck­te.
»Tut mir leid, Dok­tor Stone. Ich habe meine Vor­schrif­ten. Kann ich Ihnen noch ir­gend­wie be­hilf­lich sein?«
»Ja«, er­wi­der­te Chris­to­pher, nach­dem sich die Brief­ta­sche wie­der in sei­ner Ja­cken­ta­sche be­fand. »Sie kön­nen mir die Tür auf­hal­ten.«

Fünf­und­vier­zig Mi­nu­ten spä­ter waren sie in dem ge­mie­te­ten Fe­ri­en­a­part­ment in Ken­sing­ton an­ge­kom­men. Chris­to­pher hatte die Wunde des­in­fi­ziert und der Frau noch wäh­rend der Fahrt ein Me­di­ka­ment ver­ab­reicht, das ent­zün­dungs­hem­mend wirk­te, sowie ein Se­da­ti­vum, von dem sie ein­ge­schla­fen war. Ben und er hat­ten ihre Vor­der­sei­te ge­wa­schen, ihr Ge­sicht vom Sper­ma ge­rei­nigt und sie ins Bett ge­bracht. Im Schlaf sah sie fried­lich aus, hatte sogar ein­mal ge­lä­chelt und Chris­to­pher dabei an je­man­den er­in­nert. Nur kam er nicht dar­auf, an wen.
Ohne die ganze Schmin­ke im Ge­sicht sah sie viel hüb­scher aus, fand er. Die Haare hat­ten al­ler­dings einen ge­wöh­nungs­be­dürf­ti­gen Rot­ton. Oran­ge! Ver­mut­lich schlecht oder selbst ge­färbt. Oder gab es tat­säch­lich Leute, denen eine sol­che Kunst­far­be ge­fiel? Wenn er nur wüss­te, an wen sie ihn er­in­ner­te ...
Ach­sel­zu­ckend ver­ließ er das Schlaf­zim­mer und schloss die Tür hin­ter sich. Ben war­te­te im Wohn­zim­mer auf ihn. Er kühl­te sich die Nase mit ein paar Eis­wür­feln, die sie in ein Hand­tuch ge­wi­ckelt hat­ten.
»Lass mich mal sehen«, for­der­te er sei­nen Freund auf. Ben ent­fern­te das Hand­tuch, Chris­to­pher be­tas­te­te die ge­schwol­le­ne Stel­le. »Sieht nicht gut aus. Schön wei­ter­küh­len, sonst bist du mor­gen grün und blau im Ge­sicht. Und deine Nase«, er be­fühl­te sie mit bei­den Hän­den »die wird nicht mehr ge­ra­de zu­sam­men­wach­sen, wenn du nicht ins Kran­ken­haus gehst.«
»Ich gehe nicht ins Kran­ken­haus. Was soll ich denen er­zäh­len? Etwa, dass ich die Trep­pe run­ter­ge­fal­len bin? Du bist doch Arzt, kannst du das nicht ma­chen?«
»Was? Dir die Nase rich­ten?« Ben nick­te. »Tut mir leid. Ich bin Haut­arzt und kein Kno­chen­fli­cker.«
»Aber du ope­rierst doch auch, hast du ge­sagt. Wieso kannst du dann nicht ...?«
»Ich ent­fer­ne Mut­ter­ma­le und mache La­ser­be­hand­lun­gen, aber rich­te doch keine Kno­chen wie­der ge­ra­de. Das ist etwas völ­lig an­de­res. Tut mir leid, Kum­pel, da musst du schon zu einem Spe­zia­lis­ten gehen.«
Ben press­te das Hand­tuch wie­der auf sein Ge­sicht. »Tut mir echt leid, Chris, dass der Abend so zu Ende ge­gan­gen ist.«
»Schon gut. In ein paar Jah­ren er­zäh­len wir uns, wie wir es dem Spin­ner ge­ge­ben haben.«
Ben mach­te eine Kopf­be­we­gung in Rich­tung Schlaf­zim­mer. »Was ma­chen wir mit ihr?«
»Ich denke, wir be­hal­ten sie über Nacht hier. Ich werde auf dem Sofa schla­fen und lasse die Tür einen Spalt offen. Wenn etwas mit ihr sein soll­te, will ich in der Nähe sein. Mor­gen früh sehen wir dann wei­ter.«
»Na schön. Dann hau ich mich jetzt aufs Ohr. Brauchst du noch etwas?«
»Nein, ich komme zu­recht. Gute Nacht.«
Er war­te­te, bis Ben im zwei­ten Schlaf­zim­mer ver­schwun­den war, dann zog er sich – bis auf sei­nen Slip – aus, lösch­te das Licht und such­te eine be­que­me Po­si­ti­on auf dem Sofa. Lei­der war es zum Über­nach­ten nicht ideal. Chris­to­pher dreh­te sich nach rechts und links, aber die rich­ti­ge Schlaf­stel­lung woll­te er ums Ver­re­cken nicht fin­den. Ent­we­der stieß er sich den Fuß an der Lehne oder er wuss­te nicht, wohin mit dem Arm. Er über­leg­te be­reits, ob er den Wohn­zim­mer­tisch ver­rü­cken und auf dem di­cken Ber­ber­tep­pich, der dar­un­ter lag, über­nach­ten soll­te, als aus dem Ne­ben­zim­mer ein jam­mern­des Stöh­nen an seine Ohren drang.
Mit einem Seuf­zen erhob er sich, um nach­zu­se­hen, ob es der Un­be­kann­ten gut ging. Die Si­tua­ti­on er­in­ner­te ihn an seine Zeit als Me­di­zin­stu­dent im Kran­ken­haus. Immer wenn man es sich bei der Nacht­wa­che ge­ra­de ge­müt­lich ma­chen woll­te, klin­gel­te ir­gend­ein Pa­ti­ent und scheuch­te einen wie­der auf. Gut, dass diese Zei­ten vor­bei waren. Auf lei­sen Soh­len schlich er zur Tür, be­trat das Zim­mer und nä­her­te sich dem Bett.
»Nein ... nein, Sir ... bitte ...«, hörte er sie im Schlaf fle­hen.
Sie träum­te. Nichts Gutes an­schei­nend. Sie hatte die Decke fort­ge­stram­pelt und lag halb ent­blößt vor ihm, die Haare waren ihr ins Ge­sicht ge­fal­len. Einen Mo­ment lang be­trach­te­te er ihren Kör­per, ihr Ge­sicht. Sie ge­fiel ihm. Eine rich­tig Hüb­sche war sie. Wenn er nur wüss­te, an wen sie ihn er­in­ner­te. Er schob ihr die Haare bei­sei­te und deck­te sie wie­der zu. Ihr Arm hing halb aus dem Bett. Als er ihre Hand er­griff, um den Arm im Bett ab­zu­le­gen, ver­stumm­te das fle­hen­de Jam­mern – setz­te aber um­ge­hend wie­der ein, als er sie los­ließ. Er legte seine Hand auf ihre und das Stöh­nen hörte auf.
Er run­zel­te die Stirn. War das ein Trick? Schlief sie gar nicht wirk­lich? Doch die tie­fen gleich­mä­ßi­gen Atem­zü­ge über­zeug­ten ihn. Sie schlum­mer­te tief und fest. Er hatte schon davon ge­le­sen, dass man­che Per­so­nen im Schlaf auf Be­rüh­run­gen re­agier­ten, sie so­zu­sa­gen in ihre Träu­me ein­bau­ten. An­schei­nend war das hier der Fall. Was soll­te er jetzt ma­chen? Er konn­te ja schlecht die ganze Nacht hier her­um­ste­hen und Händ­chen hal­ten. Aber sie los­las­sen und ihren Alb­träu­men über­las­sen, woll­te er auch nicht. Sie hatte für heute mit Si­cher­heit genug durch­ge­macht.
Na schön. Er würde sich also ih­ret­we­gen die Nacht um die Ohren schla­gen. Er ließ ihre Hand los und um­run­de­te das Bett.
»Nicht! Nein, Sir ... bitte ...«, mur­mel­te sie.
Chris­to­pher legte sich auf die an­de­re Bett­hälf­te, be­nutz­te das Laken als dünne Trenn­wand zwi­schen ihrem und sei­nem Kör­per und schob einen Arm unter ihrem Na­cken hin­durch, um ihre Hand fest­zu­hal­ten. Sie ver­stumm­te.
Schön, dass sie nun wie­der ruhig schlief, aber was war mit ihm? Sein Arm war ver­dreht, das Hand­ge­lenk ab­ge­knickt und ihr Kopf drück­te auf sei­nen Bi­zeps. Be­quem war ein­deu­tig an­ders. Ver­dammt! So würde er nie­mals schla­fen kön­nen. Es half alles nichts. So vor­sich­tig wie mög­lich legte er sich auf die Seite, rutsch­te, so nah es ging, an sie heran und um­schlang sie mit bei­den Armen. Sie at­me­te ruhig wei­ter. Gott sei Dank, dach­te er noch, dann fie­len auch ihm die Augen zu.

Konn­te bitte mal je­mand das Ka­rus­sell in sei­nem Schä­del ab­stel­len? So­weit er sich er­in­ner­te, hatte er ges­tern gar nichts ge­trun­ken. Trotz­dem fühl­te sich sein Kopf an, als ob er die Nacht durch­ge­zecht hätte. Er blin­zel­te ein paar­mal und woll­te ge­wohn­heits­mä­ßig nach sei­ner Uhr tas­ten, aber es ging nicht. Ir­gend­et­was hielt sei­nen Arm fest. Die Augen einen Spalt breit ge­öff­net sah er, was es war. Oder bes­ser ge­sagt: WER.
Die hüb­sche Un­be­kann­te von letz­ter Nacht lag näm­lich mit dem Kopf auf sei­nem Bauch, den lin­ken Arm über seine Brust und sei­nen rech­ten Arm aus­ge­streckt. Oh Mann! Auch das noch! Wie soll­te er sich aus die­ser Lage be­frei­en, ohne sie auf­zu­we­cken? Er hatte sie nicht an­ge­rührt und des­we­gen ein rei­nes Ge­wis­sen, aber würde sie ihm das ab­neh­men? Im­mer­hin lag sie nackt auf sei­nem Bauch und er hatte nur einen Slip an. Und nicht nur das. Zu allem Über­fluss hatte er auch noch eine Mor­ge­ne­rek­ti­on. Schei­ße! Manch­mal lief ein­fach nichts, wie es soll­te. Und das an sei­nem Ge­burts­tag!
Also gut, sagte er sich. Bleib cool, Chris­to­pher.
So lang­sam wie mög­lich ver­än­der­te er seine Po­si­ti­on, rutsch­te der Bett­kan­te Zen­ti­me­ter für Zen­ti­me­ter ent­ge­gen, nach jeder Be­we­gung eine Pause ein­le­gend, ab­war­tend, ob sie auf­wach­te oder wei­ter­schlief. Es war eine un­sag­bar müh­sa­me Pro­ze­dur, die ihm end­los vor­kam, aber schließ­lich sank ihr Kopf auf die Ma­trat­ze und er konn­te ihren Arm auf dem Kopf­kis­sen ab­le­gen. Es war ge­schafft. Chris­to­pher erhob sich und schlich auf Ze­hen­spit­zen zur Tür. Er sah sich noch ein­mal um, woll­te sich ver­ge­wis­sern, dass sie schlief, als sein Blick auf ihre rech­te Schul­ter fiel.
Sie war tä­to­wiert. Eine Schar von klei­nen Schmet­ter­lin­gen schien über ihr Schul­ter­blatt und den obe­ren Rü­cken zu flat­tern. Nur einer von ihnen, der ganz rechts oben, war grö­ßer als die an­de­ren. In sei­nem immer noch von zu wenig Schlaf be­ne­bel­ten Kopf form­te sich ein un­deut­li­cher Ge­dan­ke. Schmet­ter­lin­ge auf dem Schul­ter­blatt ... Es sagte ihm ir­gend­et­was. Aber was? Er mach­te kehrt und beug­te sich über die Schla­fen­de, um sich das Tat­too ge­nau­er an­zu­se­hen. Die vie­len klei­nen Schmet­ter­lin­ge schie­nen alle zur glei­chen Zeit ge­sto­chen wor­den zu sein, aber der große sah älter aus, denn die Farbe war eine an­de­re und ein wenig ver­blass­ter als der Rest. Und noch einen Un­ter­schied gab es.
Die Er­kennt­nis traf ihn wie ein Ham­mer­schlag. Als stün­de er an einem Ab­grund, zuck­te er zu­rück. Der Kör­per des Schmet­ter­lings war kein Tat­too. Es war ein läng­li­ches Mut­ter­mal.
Wenn ich acht­zehn werde, lasse ich mir ein Tat­too ste­chen. Einen Schmet­ter­ling, tönte es in sei­nem Kopf.
Julia!
Daher kann­te er sie! Die Un­be­kann­te war Julia. Julia Wag­ner. Das Mäd­chen, mit dem er den ers­ten Kuss er­lebt hatte. Aber das hier war kein Mäd­chen mehr. Das war eine Frau. Und sie war noch viel schö­ner, als er sie in Er­in­ne­rung hatte. Rück­wärts­ge­hend ent­fern­te er sich von dem Bett, trat durch die Tür ins Nach­bar­zim­mer und at­me­te tief ein und aus, als er sie hin­ter sich ge­schlos­sen hatte. Er ließ sich auf das Sofa sin­ken, streck­te sich dar­auf aus und schloss die Augen.
Julia!
Wie lange war das her? Es war sein vor­letz­tes Schul­jahr ge­we­sen. Vor den Fe­ri­en. Er war da­mals acht­zehn ge­we­sen, hatte ge­ra­de den Füh­rer­schein ge­macht. Und jetzt war er acht­und­zwan­zig. Zehn Jahre! Was war die Welt doch für ein Dorf. Oder nein, wie hieß es? Man sieht sich immer zwei­mal im Leben, oder? In die­sem Fall traf das wohl zu.
Bil­der aus der Ver­gan­gen­heit kamen ihm in den Sinn. Die letz­ten Tage vor ihrer Ab­rei­se hat­ten beide wie die Klet­ten an­ein­an­der­ge­klebt. Sie hat­ten sich ge­küsst, ge­strei­chelt, sich immer wie­der ver­si­chert, wie sehr sie sich lieb­ten und dass ihre Liebe ewig dau­ern soll­te. Na­tür­lich war alles ganz an­ders ge­kom­men. In den ers­ten drei Mo­na­ten nach Ju­li­as Ab­rei­se hat­ten sie sich lei­den­schaft­li­che Lie­bes­brie­fe per Mail hin und her ge­schickt. Abends, im Bett, hat­ten sie sich stun­den­lang per Skype un­ter­hal­ten.
Aber der All­tag holte beide ein, denn alles in allem schie­nen Eng­land und die Eng­län­der doch nicht so schreck­lich zu sein, wie Julia be­fürch­tet hatte. Ihre On­line-Kon­tak­te wur­den immer sel­te­ner, und wenn sie sich sahen oder schrie­ben, dann er­zähl­te Julia von ihren neuen Freun­din­nen und was sie mit ihnen ge­mein­sam un­ter­neh­men woll­te. Immer spär­li­cher wur­den die Nach­rich­ten und ir­gend­wann blie­ben sie ganz aus. Chris­to­pher konn­te nicht ein­mal sagen, wer von bei­den auf­ge­hört hatte, zu schrei­ben. Es spiel­te auch keine Rolle. In sei­nem Leben hatte es eben­falls Ver­än­de­run­gen ge­ge­ben. Er hatte das Ab­itur bes­ser ab­ge­schlos­sen als er­war­tet und sich um­ge­hend an der Uni zum Me­di­zin­stu­di­um an­ge­mel­det. Nach kur­zer Zeit hatte er dort einen neuen Freun­des­kreis ge­fun­den – und auch eine Freun­din. Ver­ges­sen hatte er Julia den­noch nicht. Der erste Kuss war immer etwas Be­son­de­res für ihn ge­blie­ben. Er hätte je­doch nie­mals er­war­tet, ihr noch ein­mal zu be­geg­nen. Schon gar nicht unter den ge­ge­be­nen Um­stän­den. Ob sie ihn wohl wie­der­er­ken­nen würde?

Julia streck­te sich aus­gie­big und dreh­te sich auf den Rü­cken. Sie hatte ge­träumt. Von Ed­ward. Er hatte sie ge­quält. Wie so oft. Aber da war noch je­mand in ihrem Traum ge­we­sen. Ein an­de­rer Mann. Sein Ge­sicht hatte sie nicht er­ken­nen kön­nen. Aber er hatte sie in den Arm ge­nom­men, und das hatte sich so echt an­ge­fühlt, dass sie so gut ge­schla­fen hatte wie lange nicht mehr. Als sie die Augen auf­schlug, wuss­te sie weder, wo sie war, noch, wie sie da­hin­ge­kom­men war. Sie lag al­lein und nackt in einem frem­den Bett. Wo um alles in der Welt be­fand sie sich? Und wo war Ed­ward? Sie setz­te sich auf, schwang die Beine aus dem Bett und be­schloss, ihn zu su­chen.

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