Drop Dead Sexy - Zum Sterben heiß!

Ori­gi­nal­ti­tel: Drop Dead Sexy
Über­set­zer: Julia Wei­sen­ber­ger

Er­schie­nen: 03/2021

Genre: Ro­man­tic Come­dy, Ro­man­tic Thrill
Zu­sätz­lich: Con­tem­pora­ry, Krimi

Lo­ca­ti­on: USA, Geor­gia


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-487-0
ebook: 978-3-86495-488-7

Preis:
Print: 14,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

Drop Dead Sexy - Zum Sterben heiß!


In­halts­an­ga­be

Für Oli­via Sul­li­van ist das Wort „Liebe“ eher ein Schimpf­wort als eine Emo­ti­on. Als Toch­ter eines klein­städ­ti­schen Lei­chen­be­stat­ters in Geor­gia auf­ge­wach­sen, konn­ten sich po­ten­ti­el­le Lieb­ha­ber nie an die vie­len Lei­chen in ihrem Haus ge­wöh­nen. Zudem ist der Weg in ihr Schlaf­zim­mer ge­pflas­tert mit Ka­ta­stro­phen: Ver­such Num­mer eins mit ihrer Ju­gend­lie­be en­de­te mit einem Not­arzt-Ein­satz auf­grund einer schwe­ren La­te­x­all­er­gie. Ver­such Num­mer zwei kam – und starb an einer Herz­krank­heit.
Aus lau­ter Angst vor dem, was als nächs­tes pas­sie­ren könn­te, hat Oli­via ihre Schlaf­zim­mer­tür fest ver­ram­melt und kon­zen­triert sich auf ihren Job als städ­ti­scher Co­ro­ner und auf das Be­stat­tungs­un­ter­neh­men der Fa­mi­lie.

Eines Abends be­schließt Oli­via, dass ihre Pech­sträh­ne ab so­fort ein Ende haben muss! Auf der Suche nach einem mus­kel­be­pack­ten Lieb­ha­ber stol­pert Oli­via in einer Bar über Hol­den Caul­field Mains, der sei­nen Spitz­na­men „Cat­cher“ nicht nur von einer li­te­ra­ri­schen Figur er­hielt, son­dern auch, weil er die Auf­merk­sam­keit jeder Frau im Um­kreis von fünf Mei­len auf sich zieht.
Nach der um­wer­fends­ten und lei­den­schaft­lichs­ten Nacht, die sie sich je­mals hätte vor­stel­len könn­ten, flüch­tet Oli­via am nächs­ten Mor­gen vor Cat­cher und glaubt, diese wilde Epi­so­de nebst Cat­cher hin­ter sich ge­las­sen zu haben.

Als Oli­vi­as Hei­mat­stadt von ihrem ers­ten Mord heim­ge­sucht wird, hätte sie nie ge­dacht, dass aus­ge­rech­net ihr One-Night-Stand in Ge­stalt des her­bei­ge­ru­fe­nen lei­ten­den Son­der­er­mitt­lers wie­der auf­tau­chen würde. Um die De­mü­ti­gung per­fekt zu ma­chen, will Cat­cher di­rekt dort an­knüp­fen, wo ihre heiße Lie­bes­nacht ge­en­det hat - die Be­deu­tung des Wor­tes „Nein“ kennt er nicht.

Wäh­rend sich die Dinge zwi­schen den bei­den auf­hei­zen, wer­den sie auf einer wil­den Schnit­zel­jagd von einem hin­ter­wäld­le­ri­schen Nu­dis­ten­camp bis hin zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit der Di­xie-Ma­fia ge­führt.

Kön­nen Oli­via und Cat­cher den Mord auf­klä­ren, ohne gleich­zei­tig ihrer ex­plo­si­ven Lei­den­schaft zu er­lie­gen?

Über die Au­to­rin

Katie Ash­ley ist eine New York Times- und USA To­day-Best­sel­ler­au­to­rin und lebt in der Nähe von At­lan­ta, Geor­gia. Zu­sam­men mit ihrer Toch­ter Oli­via ist sie Frau­chen von Belle und Elsa, zwei Hun­den, die sie aus dem Tier­schutz über­nom­men hat. Katie...

Wei­te­re Bü­cher der Au­to­rin

Le­se­pro­be

Nach­dem meine Ent­schei­dung ge­trof­fen war, star­te­te ich das Auto und schnall­te mich an. Ich fuhr vom Park­platz und war be­geis­tert, die­ses Höl­len­loch hin­ter mir zu las­sen. Na­tür­lich be­gann ich fünf­zehn Mi­nu­ten spä­ter und tie­fer im Stadt­kern von East Bum­ble­fuck, meine Ent­schei­dung zu be­reu­en. Mein Han­dy­emp­fang wurde nicht bes­ser, und ich über­leg­te, ob ich ein­fach um­dre­hen und zu­rück zu Te­x­a­co fah­ren soll­te, da ich auf keine an­de­ren Tank­stel­len ge­sto­ßen war. Um ehr­lich zu sein, war ich in die­sem Zu­sam­men­hang auf über­haupt nichts an­de­res ge­sto­ßen. Die zwei­spu­ri­ge Stra­ße war von di­cken Bäu­men und hier und da von einem Haus ge­säumt.
Aber als...

...​ich eine schar­fe Kurve ge­nom­men hatte, sah ich meine Ret­tung schließ­lich in der Ferne. Oh, süßer Him­mel, es war eine Bar. Ich trat auf das Gas­pe­dal und konn­te nicht schnell genug an­kom­men. Ich be­fürch­te­te, sie wäre nur eine wei­te­re Fata Mor­ga­na in der Date-Wüs­te, die sich ver­flüch­ti­gen könn­te, je näher ich kam. Doch sie blieb ein strah­len­der Funke der Hoff­nung, wäh­rend ich auf zwei Rä­dern auf den Park­platz raste.
Da er­hasch­te ich einen guten Blick auf meine an­geb­li­che Ret­tung, die man bes­ten­falls als etwas aus Night­ma­re on Hin­ter­tup­f­in­ger Street ein­ord­nen könn­te. Ich stieß frus­triert den Atem aus, was sich eher wie ein Grun­zen an­hör­te. Mehr­far­bi­ge Weih­nachts­lich­ter er­streck­ten sich über die ge­sam­te Länge des bau­fäl­li­gen Da­ches über einem lan­gen, recht­ecki­gen Ge­bäu­de. Über der Ein­gangs­tür hing ein rie­si­ges Schild, auf dem ei­ni­ge Glüh­bir­nen durch­ge­brannt waren, so­dass an­stel­le von The Rusty Halo – Der ros­ti­ge Hei­li­gen­schein – zu lesen war: The Rusty Ho – Die ros­ti­ge Schlam­pe.
Seht ihr, genau das pas­siert, wenn man auf der Suche nach einem Schwanz halb­her­zig los­legt. Ich schüt­tel­te mei­nen Kopf, um ihn von mei­ner selbst­iro­ni­schen Ti­ra­de frei zu be­kom­men, und blick­te in den Spie­gel. Okay, die ros­ti­ge Hei­li­gen­schein-/Schlam­pen-Bar war also nicht ge­ra­de das, was ich mir als Ende mei­ner lange wäh­ren­den Sex­flau­te vor­ge­stellt hatte. Sie war der In­be­griff einer ab­so­lu­ten Hin­ter­wäld­ler­s­pe­lun­ke, aber heute Abend soll­te es Club 54 wer­den oder was auch immer zum Teu­fel der jetzt an­ge­sag­tes­te Hot­spot war. Ich war eine le­ben­de Tote, wenn es um Sex ging – aber heute Abend würde es los­ge­hen.
Ich öff­ne­te die Au­to­tür, schnapp­te mir meine Hand­ta­sche und stol­per­te dann über den Kies­weg. Ge­ra­de als ich an einem ver­ros­te­ten Pick-up vor­bei­ging, bell­te mir ein Jagd­hund ins Ohr, so­dass ich aus der Haut sprang und mir fast ins Hös­chen pin­kel­te. „Him­mel!“, kreisch­te ich und blick­te zu dem lang­oh­ri­gen Tier hin­über. Er saß hin­ter dem Steu­er und sah aus, als war­te­te er dar­auf, sei­nen be­trun­ke­nen Be­sit­zer am Ende der Nacht nach Hause zu fah­ren.
Als ich mich be­ru­higt hatte, ge­lang­te ich bis zur Tür. Ich strich mein Haar und mein Kleid glatt und holte tief Luft. Okay, Oli­via Rose Sul­li­van, reiß dich zu­sam­men und geh da rein und schnapp dir einen.
Mit die­ser in­ne­ren Auf­mun­te­rung stieß ich die Tür auf und mach­te einen ent­schlos­se­nen Schritt nach drin­nen. In dem Mo­ment, als meine hohen Schu­he wegen dem Sä­ge­mehl und den Erd­nuss­scha­len, die den Boden be­deck­ten, ins Rut­schen ge­rie­ten, wuss­te ich, dass ich einen über­aus schreck­li­chen Feh­ler ge­macht hatte. Die fröh­li­chen Pfif­fe und Rufe der Gäste lenk­ten meine Auf­merk­sam­keit von dem, was eine ekla­tan­te Ver­let­zung des Ge­sund­heits­ge­set­zes sein muss­te, auf die klei­ne Bühne ge­gen­über von mir. Eine Sky­nyrd-Co­ver­band spiel­te die ers­ten Takte von Free Bird und Feu­er­zeu­ge wur­den aus den Ta­schen ver­blass­ter Wrang­lers und Over­alls ge­zo­gen und blitz­ten durch den duns­ti­gen Rauch. Das Licht des Feu­ers half, den Raum zu er­hel­len, und gab mir einen guten Über­blick be­züg­lich mei­ner Män­ner­aus­wahl für den Abend.
Meine lech­zen­de Li­bi­do schrumpf­te au­gen­blick­lich bei die­sem An­blick, der wie ein Klas­sen­tref­fen der Schau­spiel­er­rie­ge von Beim Ster­ben ist jeder der Erste wirk­te. So­fort be­gann die Me­lo­die Due­ling Ban­jos in mei­nem Kopf zu spie­len. Nein, nein, nein, das konn­te es nicht sein. Ich konn­te mich nicht dazu durch­rin­gen, mit einem Hin­ter­wäld­ler nach Hause zu gehen, un­ge­ach­tet mei­ner Spinn­we­ben, zu denen sich noch her­um­we­hen­de Step­pen­läu­fer ge­sellt hat­ten. Es war an der Zeit, mich um­zu­dre­hen, zu knei­fen und so­fort von hier zu ver­schwin­den.
Und dann teil­te sich die Menge, und die Ban­jo­mu­sik, die in mei­nem Kopf spiel­te, hörte auf zu quiet­schen. Al­lein an einem Tisch be­fand sich die le­ben­di­ge Ver­kör­pe­rung mei­ner Fan­ta­si­en. Ob­wohl er saß, konn­te ich er­ken­nen, dass er groß war, weil seine Knie gegen die Tisch­plat­te stie­ßen. Sein ge­well­tes dunk­les Haar fiel ihm in die Stirn, was ihn sehr zu ir­ri­tie­ren schien, da er jedes Mal ver­är­gert wirk­te, wenn er es mit den Fin­gern zu­rück­schob.
Statt Jeans oder einem Over­all trug er einen Anzug. Das Ja­ckett war über einen der zu­sätz­li­chen Stüh­le dra­piert, wäh­rend er die Ärmel sei­nes wei­ßen Hem­des bis zu den Ell­bo­gen hoch­ge­krem­pelt hatte. Seine Kra­wat­te saß ein wenig schief, als hätte es ihn in den Fin­gern ge­juckt, sie ab­zu­strei­fen. Bunte Map­pen über­sä­ten den Tisch und da­zwi­schen stand ein schäu­men­des Bier, an dem er nipp­te.
Ob­wohl die Menge mich an­rem­pel­te und schubs­te, stand ich wie er­starrt dort und zog ihn mit den Augen aus. An mei­nem Kinn sam­mel­te sich ein feuch­ter Fleck und ich wisch­te ihn mit dem Hand­rü­cken weg. Oh ja, ich sab­ber­te. Nach­dem ich be­fürch­tet hatte, mit Joe Zahn­los ins Bett zu müs­sen, ging ge­ra­de ein Traum in Er­fül­lung.
Als ob Mr. Groß, Dun­kel und Sünd­haft-Se­xy spür­te, dass ihn je­mand an­starr­te, riss er den Kopf hoch und er­wi­der­te mei­nen Blick. Dann mach­te sich das hös­chen­schmel­zends­te Lä­cheln, das man sich vor­stel­len kann, auf sei­nem un­glaub­lich gut aus­se­hen­den Ge­sicht breit. Und in die­sem hel­len und strah­len­den Mo­ment ächz­te und krächz­te sich meine arme von Män­nern ver­nach­läs­sig­te Va­gi­na, die so lange Zeit nur dank le­bens­er­hal­ten­der Maß­nah­men über­dau­ert hatte, wie­der ins Leben. Ein Strom­stoß zuck­te durch ihre seit Ewig­kei­ten schlum­mern­den in­ne­ren Wände, als ob der De­fi­bril­la­tor eines Not­arz­tes be­nutzt wor­den wäre und ein Arzt „Zu­rück!“ ge­schrien hätte. Wie durch ein Wun­der hatte ich tat­säch­lich den Dr. Feel­good ge­fun­den, der meine end­lo­se Sex­flau­te be­en­den soll­te.
Ich be­trach­te­te sein Lä­cheln als Ein­la­dung und dräng­te mich nach vorn, um die Lücke zwi­schen uns zu schlie­ßen. Das Sä­ge­mehl auf dem Boden, ge­paart mit mei­nen ner­vös zit­tern­den Knien, mach­te es etwas schwie­ri­ger, als ich er­war­tet hatte. Schließ­lich, nach einer Ewig­keit, stand ich vor ihm.
Mein Herz schlug wild, als er auf­stand. „Hallo“, sagte er und seine tiefe, volle Stim­me schick­te einen Blitz di­rekt in meine Va­gi­na.
„H…hallo“, stot­ter­te ich.
Er deu­te­te auf den lee­ren Stuhl ge­gen­über. „Wol­len Sie sich nicht zu mir set­zen?“
„Sehr gern.“ Nach­dem ich mich nie­der­ge­las­sen hatte, streck­te ich ihm meine Hand ent­ge­gen. „Mein Name ist Oli­via Sul­li­van.“ Ich war mir nicht si­cher, warum ich das Be­dürf­nis hatte, ihm mei­nen vol­len Namen zu nen­nen. Wie würde es wei­ter­ge­hen? Würde ich meine So­zi­al­ver­si­che­rungs­num­mer her­un­ter­ras­seln?
Als seine Hand meine be­rühr­te, spür­te ich allen Erns­tes einen Fun­ken Elek­tri­zi­tät. Meine ra­tio­na­le Seite ar­gu­men­tier­te, dass meine Stö­ckel­schu­he daran schuld waren, die über den Sä­ge­mehl­bo­den kratz­ten.
„Cat­cher Mains.“
Ver­le­gen­heit ließ meine Wan­gen heiß wer­den, als ich merk­te, dass ich immer noch seine Hand hielt. Schnell ließ ich sie los und warf mir die Haare über die Schul­ter zu­rück. „Cat­cher? Fän­ger? Das ist ein in­ter­es­san­ter Name.“
„Finde ich auch.“
„Las­sen Sie mich raten. Es ist Ihr Spitz­na­me vom Base­ball­spie­len.“
„Sie haben recht, es ist ein Spitz­na­me, aber er stammt nicht vom Base­ball.“
„Bitte sagen Sie mir, dass es nichts Kit­schi­ges ist, wie zum Bei­spiel, dass Sie ein ech­ter Fang sind oder dass Sie die Frau­en, denen Sie nach­ja­gen, immer fan­gen?“
Cat­cher warf den Kopf zu­rück und lach­te herz­haft. „Man könn­te sagen, das ge­hört dazu.“
„Im Ernst. Woher kommt der Name?“
„Meine El­tern waren Eng­lisch­leh­rer, also be­nann­ten sie mich nach der Haupt­fi­gur in einem ihrer Lieb­lings­bü­cher – Hol­den Caul­field.“
„Von Der Fän­ger im Rog­gen – The Cat­cher in the Rye.“
Cat­chers blaue Augen leuch­te­ten auf. „Ken­nen Sie es?“
Ich lach­te. „Of­fen­sicht­lich sehe ich aus wie eine Tussi, die keine Ah­nung von Li­te­ra­tur hat.“
„Nein. Über­haupt nicht. Es ist nur so, dass ich nicht viele Leute tref­fe, die die Re­fe­renz ver­ste­hen.“
Nach­dem ich den Blick um uns herum hatte schwei­fen las­sen, sah ich mit hoch­ge­zo­ge­nen Au­gen­brau­en zu ihm. „Viel­leicht hän­gen Sie mit den fal­schen Leu­ten ab“, mein­te ich.
Er grins­te. „Ich schwö­re Ihnen, das ist nicht meine üb­li­che Frei­tag­abend-Bar.“
„Meine auch nicht. Ich war zu­fäl­lig auf der Durch­rei­se und brauch­te drin­gend einen Drink.“
„Und zu­fäl­lig tru­gen sie dabei ein un­glaub­lich hei­ßes Kleid?“
„Sie den­ken, mein Kleid ist heiß?“
„Ver­dammt, ja.“ Mit einem Au­gen­zwin­kern fügte er hinzu: „Ich weiß, ich würde Ihnen gerne dabei hel­fen, die­ses heiße Ding aus­zu­zie­hen.“
Ein ner­vö­ses Ki­chern ent­kam mei­nen Lip­pen. „Ich glau­be, Sie gehen ein wenig zu schnell vor.“
„Viel­leicht tue ich das. Viel­leicht soll­te ich eher ein Gen­tle­man sein und ver­su­chen, Sie bes­ser ken­nen­zu­ler­nen. Dann kann ich den ver­ruch­ten Kerl raus­keh­ren, wenn ich Ihnen sage, wie gerne ich Sie mit auf die Toi­let­te neh­men, Ihnen das heiße Kleid über die Hüf­ten hoch­schie­ben und Sie be­sin­nungs­los fi­cken würde.“
Mein Mund wurde so tro­cken wie die Mo­ja­ve-Wüs­te wegen des Bilds, das er ge­ra­de für mich ge­malt hatte. Na­tür­lich folg­te di­rekt im An­schluss eine Rück­blen­de auf das Höl­len­loch im Te­x­a­co und ich schau­der­te. „Keine Toi­let­ten“, flüs­ter­te ich.
Über­rascht hoben sich Cat­chers Brau­en. „Nur nein zu den Toi­let­ten? Sie mei­nen, Sie stö­ren sich nicht am Rest?“
„Geben Sie mir einen Drink aus und wir wer­den sehen.“ Seine An­zie­hungs­kraft hatte mein Selbst­ver­trau­en ge­stärkt.
Die­ses um­wer­fen­de sexy Grin­sen husch­te über sein Ge­sicht. „Es wäre mir ein Ver­gnü­gen. Wor­auf ste­hen Sie?“
Ich war mir ziem­lich si­cher, dass es in The Rosty Ho keine um­fang­rei­che Misch­ge­trän­ke­kar­te gab. „Cran­ber­ry und Wodka wäre toll.“
Cat­cher nick­te, als er sich von sei­nem Stuhl erhob. Wäh­rend er zur Bar ging, fiel mein Blick auf die Form sei­nes fein ge­form­ten Hin­terns in sei­ner Hose. Oh ja, es war die Art von Arsch, in den man seine Zähne gra­ben woll­te.
Ganz ruhig. Zu­rück­hal­tung. Wenn du mit den schmut­zi­gen Ge­dan­ken wei­ter­machst, be­springst du ihn in dem Mo­ment, in dem er wie­der an den Tisch kommt, und du bist zu prüde, um Sex in aller Öf­fent­lich­keit zu ge­nie­ßen.
Cat­cher kehr­te zu­rück und stell­te mein Ge­tränk vor mich hin. „Danke“, sagte ich.
„Gern ge­sche­hen.“ Cat­cher hatte sei­nen Krug Bier nach­fül­len las­sen. Nach­dem er einen Schluck davon ge­trun­ken hatte, stütz­te er sich mit den Ell­bo­gen auf den Tisch. „Also, Oli­via Sul­li­van, womit ver­die­nen Sie Ihren Le­bens­un­ter­halt?“
„Ich bin Lei…“ Ich klapp­te den Mund ab­rupt wie­der zu. Auf kei­nen Fall woll­te ich ihm die Wahr­heit sagen und mei­nen po­ten­zi­el­len Sex­ma­ra­thon sa­bo­tie­ren, bevor er über­haupt be­gon­nen hatte. Ich er­hol­te mich schnell, indem ich mir die Haare über die Schul­ter warf. „Ich bin Flug­be­glei­te­rin.“
Cat­cher ver­eng­te seine Augen. „Blöd­sinn.“
„Ver­zei­hung?“
„Sie sind nie und nim­mer Flug­be­glei­te­rin.“
„Warum glau­ben Sie mir nicht?“
„Weil ich ein um­fang­rei­ches Trai­ning ab­sol­viert habe, um die vie­len Schich­ten der Täu­schung auf­zu­de­cken. Des­halb er­ken­ne ich, dass Sie auf kei­nen Fall Erd­nüs­se und To­ma­ten­saft ver­tei­len.“
Dar­auf folg­te ein ge­gen­sei­ti­ger An­starr-Wett­be­werb. Als ich schließ­lich blin­zel­te, schenk­te mir Cat­cher ein selbst­ge­rech­tes Grin­sen.
„Okay. Ich bin Lei­chen­be­stat­te­rin und Coun­ty Co­ro­ner.“ Ich zuck­te zu­sam­men und wapp­ne­te mich, dass er schrei­end vom Tisch weg­rann­te. Aber statt­des­sen über­rasch­te er mich mit einem Grin­sen.
„Wirk­lich?“
„Ja. Wirk­lich.“
„Das ist ver­dammt cool.“
Ich blick­te ihn über­rascht an. „Das ist nicht dein Ernst.“ Ich war so ver­blüfft, dass ich ihn duzte.
„Doch, ist es.“
„Nor­ma­ler­wei­se ist mein Beruf für Män­ner eine Me­ga-Ab­tur­ner.“
„Du meinst, es ist ein Ab­tur­ner für Pus­sys.“ Er nahm mich mit sei­nem hyp­no­ti­schen Blick ge­fan­gen und wech­sel­te eben­falls die An­re­de. „Ich bin ein ech­ter Mann, Liv. Es braucht viel mehr, um mich ab­zu­schre­cken.“
„I…ich bin froh, das zu hören“, stam­mel­te ich. „Und was machst du so?“
„Was glaubst du, was ich tue?“
Nach­dem ich einen Blick auf die Map­pen vor ihm ge­wor­fen hatte, neig­te ich ge­dan­ken­ver­lo­ren den Kopf. „Ich denke an ir­gend­ei­ne Form der Straf­ver­fol­gung oder viel­leicht Mi­li­tär, da du deine Aus­bil­dung er­wähnt hast.“
Cat­cher zeig­te mir wie­der die­ses Hös­chen in Brand set­zen­de Grin­sen. „Du hast recht. Ich bin ein Agent der GBI, auch be­kannt als das Geor­gia Bu­reau of In­ves­ti­ga­ti­on.“
„Wow, das muss ein in­ter­es­san­ter Job sein.“
„Er hält mich auf Trab.“
Ich deu­te­te auf die Akten. „Was bringt dich her?“
„Nun, das ist ver­trau­lich“, ant­wor­te­te er, bevor er die Map­pen nahm und sie in seine Ak­ten­ta­sche steck­te.
„Oh, das tut mir leid. Ist es eines die­ser ‚Wenn ich es dir sagen würde, müss­te ich dich töten‘-Din­ge?“
„Viel­leicht. Und ich will dich ganz si­cher nicht töten. Vor allem nicht, bevor ich dich fi­cken und dazu brin­gen konn­te, mei­nen Namen zu schrei­en.“
Mein Mund klapp­te an­ge­sichts sei­ner Dreis­tig­keit wie­der ein­mal auf. „Ähm, okay“, ant­wor­te­te ich schließ­lich.
„Spiel nicht die Prüde bei mir, Oli­via. Wir wis­sen beide, dass du auf der Suche nach einem Schwanz hier­her­ge­kom­men bist.“
„I…ich weiß nicht, wovon du sprichst“, er­wi­der­te ich und rutsch­te auf mei­nem Platz hin und her.
Cat­cher schnaub­te, bevor er noch einen Schluck von sei­nem Bier nahm. „Babe, ich habe dich so­fort durch­schaut, als du durch die Tür kamst. Aber hey, ich hab’s ver­stan­den. Nur weil du eine Frau bist, heißt das nicht, dass du keine Be­dürf­nis­se hast. Ich werde dich si­cher nicht dafür ver­ur­tei­len, dass du dein Ge­sicht wahrst, indem du in ir­gend­ei­ne Spe­lun­ke kommst, wo dich nie­mand kennt, um dir dei­nen Schwanz zu holen.“
Ich nahm zwei Schlu­cke von mei­nem Ge­tränk, bevor ich etwas sagte. „Okay, du hast recht. Ich kam hier­her, damit ich …“ Ir­gend­wie schien ich es ein­fach nicht hin­zu­be­kom­men, es laut aus­zu­spre­chen.
„Ge­fickt, flach­ge­legt, ge­bumst, ge­na­gelt, ge­rit­ten …“
Ich hob die Hand. „Ja, das deckt es so ziem­lich ab.“
Cat­cher rück­te sei­nen Stuhl näher an den Tisch. „Wie lange ist es her?“
Ich blick­te auf meine Hände in mei­nem Schoß hin­un­ter. „Eine Weile.“
„Wie lange ist ‚eine Weile‘?“
Auf mei­ner Un­ter­lip­pe kau­end, über­leg­te ich, ob ich ehr­lich zu Cat­cher sein soll­te. Ich hatte mich be­reits mit der all­täg­li­chen Pein­lich­keit mei­nes feh­len­den Lie­bes­le­bens aus­ein­an­der­ge­setzt. Ich woll­te nicht, dass er mich als eine Art fri­gi­de Spin­ne­rin sah. „Kön­nen wir es nicht ein­fach auf sich be­ru­hen las­sen und das Thema be­en­den?“
„Könn­ten wir. Aber ich wüss­te auch gern, wor­auf ich mich ein­las­se.“
Ich riss den Kopf hoch, um ihn an­zu­star­ren. „Ich kann dir ver­si­chern, dass es nicht so schlimm ist, dass du meine Va­gi­na mit einem Sand­strah­ler öff­nen musst, okay?“
Cat­cher schien mit einem Lä­cheln zu kämp­fen. „Das ist nicht genau das, wor­auf ich an­ge­spielt habe.“
„Klar doch.“
Er griff über den Tisch und nahm meine Hand. „Du hast recht, dass ich ir­gend­wie den Zu­stand dei­ner Va­gi­na an­ge­spro­chen habe, aber es ist nicht das, was du denkst. Wenn es schon lange her ist, dann weiß ich, dass ich mir mit dem Vor­spiel etwas Zeit las­sen muss. Ich kann nicht ein­fach so in dich sto­ßen, wie ich will, es sei denn, du bist be­reit für mich.“
Ich run­zel­te die Stirn. Es war sehr lange her, dass ich in einer Bar ge­we­sen war oder mich in einem Teil der Szene her­um­ge­trie­ben hatte, in der man sich zum Sex ver­ab­re­det. Das letz­te Mal, dass ein Typ so offen mit mir ge­spro­chen hatte, war im Col­le­ge ge­we­sen, und ich hatte ein­fach an­ge­nom­men, seine Un­ver­blümt­heit wäre Teil sei­ner Un­rei­fe ge­we­sen. Wenn es auf das We­sent­li­che ankam, re­de­ten dann alle Män­ner so?
„Danke … glau­be ich.“
Er senk­te sei­nen Kopf näher zu mir. „Hör auf, so viel zu den­ken. Lass mich und dei­nen Kör­per die Ent­schei­dun­gen tref­fen.“
„Ich kann es pro­bie­ren.“
Cat­chers Nähe, ge­paart mit sei­nem sexy Lä­cheln, ent­fach­te ein Feuer zwi­schen mei­nen Bei­nen. Ich drück­te meine Ober­schen­kel zu­sam­men, um zu ver­su­chen, es zu lö­schen.
„Als Ers­tes wer­den wir dich auf­lo­ckern.“
„In An­be­tracht des Ge­sprächs, das wir ge­ra­de ge­führt haben, denke ich, dass ich lo­cker genug bin.“
Ich at­me­te ein, als ich spür­te, wie sich Cat­chers warme Hand auf die Haut mei­nes blo­ßen Ober­schen­kels press­te.
Er schüt­tel­te den Kopf. „Über etwas zu reden und es tat­säch­lich zu tun, sind zwei ver­schie­de­ne Dinge. Und ich spre­che nur von einem oder zwei Drinks. Das Letz­te, was ich will, ist, dass du be­sof­fen bist.“
„Würde das die Sache nicht ein­fa­cher ma­chen?“
„Zur Hölle, nein. Ich möch­te, dass du jede Se­kun­de davon ge­nießt. Schließ­lich hast du es mehr als ver­dient.“
„Stimmt. Habe ich.“
„Gut.“ Cat­cher nahm mei­nen Arm und zog mich von mei­nem Stuhl hoch. Wir schlän­gel­ten uns durch die Menge hin­über zur Bar. Cat­cher wink­te den Bar­kee­per her­über. Er klatsch­te einen Zwan­zi­ger auf die Bar. „Zwei Te­qui­la-Shots, bitte.“
„Geht klar.“
„Ich schät­ze, ich hätte zu­erst nach­fra­gen sol­len, ob du Te­qui­la magst“, sagte Cat­cher, als der Bar­kee­per un­se­re Drinks ein­schenk­te.
„Ich hätte mich schon ge­mel­det.“
Cat­cher grins­te. „Ja, das dach­te ich mir. Du scheinst mir nicht der Typ Frau zu sein, der alles schwei­gend über sich er­ge­hen lässt.“
Ich riss das Kinn hoch. „Ich sage meine Mei­nung, falls du dar­auf an­spielst.“
„Und lässt dir von nie­man­dem etwas ge­fal­len.“
Ich muss­te über seine Worte la­chen. „Das auch.“
Als der Bar­kee­per un­se­re Shots vor uns ab­stell­te, hob Cat­cher sei­nen hoch. „Dar­auf, dass du deine Mei­nung sagst und nicht jeden Schwach­sinn glaubst.“
Ich nahm mein Glas. „Dar­auf trin­ke ich.“
Cat­cher ließ un­se­re Glä­ser klir­ren und be­deu­te­te dann, dass ich trin­ken soll­te. „La­dies first“, be­ton­te er.
„Okay.“ Ich leck­te das Salz von mei­ner Hand, bevor ich das Schnaps­glas an­setz­te. Die Flüs­sig­keit hin­ter­ließ eine bren­nen­de Spur meine Spei­se­röh­re hinab bis in mei­nen Magen. Ich saug­te die Li­met­te in mei­nen Mund und meine Augen trän­ten. „Fer­tig“, sagte ich, die Stim­me hei­ser vom Te­qui­la.
Zu mei­ner Über­ra­schung folg­te Cat­cher mei­nem Bei­spiel nicht so­fort. Statt­des­sen scho­ckier­te er mich un­glaub­lich, indem er den Salz­streu­er nahm und mei­nen Brust­korb mit dem In­halt be­stäub­te. „Was machst du …“
Er legte einen Fin­ger an meine Lip­pen, um mich zum Schwei­gen zu brin­gen. „Mach ein­fach mit, Babe.“
Ob­wohl ich immer noch un­si­cher war, be­schloss ich, Cat­chers Rat zu fol­gen. Nach­dem er sei­nen Fin­ger weg­ge­nom­men hatte, hob er sein Glas. Ich sog zi­schend einen Atem­zug ein, als er es zwi­schen meine Brüs­te steck­te. Dank des straf­fen Ma­te­ri­als mei­nes Klei­des wurde das Glas per­fekt in der Schwe­be ge­hal­ten.
Ich at­me­te hek­tisch aus, als Cat­cher sei­nen Kopf senk­te. Ich keuch­te, als seine warme Zunge über die Haut über mei­nen Brüs­ten glitt. Als er das ganze Salz auf­ge­so­gen hatte, schloss sich sein Mund um den obe­ren Rand des Schnaps­gla­ses. Ich zit­ter­te, als ich spür­te, wie seine Lip­pen leicht über meine Haut streif­ten. Oh ver­dammt, fühl­te es sich gut an, sei­nen Mund auf mir zu haben.
Mit dem Glas si­cher zwi­schen den Lip­pen kipp­te er den Kopf nach hin­ten und stürz­te den In­halt her­un­ter. Er zwin­ker­te mir zu, als er das Glas auf die Theke stell­te. „Das tat gut.“
„Ich bin froh, dass es dir ge­fal­len hat“, sagte ich atem­los. Him­mel, wenn ich zu lange in sei­ner Nähe blie­be, bräuch­te ich eine Sau­er­stoff­fla­sche, um meine At­mung si­cher­zu­stel­len.
„Alles gut oder willst du noch einen?“, frag­te Cat­cher.
„Viel­leicht. Soll ich ihn aus dei­ner Hose neh­men?“
Er lach­te leise. „Nein, Babe. Hier gibt’s kein Quid­pro­quo.“
Da ich nicht über­trumpft wer­den oder un­se­xy wir­ken woll­te, fügte ich hinzu: „Ich könn­te wohl noch einen ver­tra­gen.“
Cat­cher grins­te, als er den Bar­kee­per zu sich wink­te. „Noch zwei Shots, bitte.“
Als die ach­ge­füllt waren, reich­te er mir meins und hielt seins hoch. „Lass uns das zu­sam­men ma­chen.“
„Okay.“
„Run­ter damit.“
Ich hatte ge­ra­de das Glas an meine Lip­pen ge­bracht, als Cat­cher hin­zu­füg­te: „Ich hoffe, dir das spä­ter auch be­züg­lich dei­ner Kla­mot­ten be­feh­len zu kön­nen.“
Mein Mund bil­de­te für einen Mo­ment den Mi­ni­on-Aus­ruf „Waaa…“, bevor ich den Kopf nach hin­ten und den Te­qui­la hin­un­ter­kipp­te. Ir­gend­wie hatte ich bei Cat­chers An­spie­lung das Ge­fühl, dass ich ihn brau­chen würde.
„Gut. Jetzt lass uns tan­zen.“
„Okay“, ant­wor­te­te ich un­si­cher. Ich war noch nie über­mä­ßig be­gabt ge­we­sen, wenn es darum ging, auf der Tanz­flä­che ab­zu­ro­cken, daher war ich ein wenig be­un­ru­higt, mich vor Cat­cher zum Nar­ren zu ma­chen. Glück­li­cher­wei­se ver­wan­del­te sich das Cover der Band von Credence Cle­ar­wa­ter Re­vi­vals Rol­ling on the River in die lang­sa­me Me­lo­die von Char­lie Pri­des So Good When You’re Bad.
Cat­cher schlang sei­nen Arm um meine Tail­le und zog mich eng an sich. Ver­dammt, es fühl­te sich gut an, wie­der so nah bei einem Mann zu sein. Als der hol­zi­ge Ge­ruch sei­nes Duft­was­sers meine Na­sen­lö­cher füll­te, er­beb­te ich. Ein köst­lich rie­chen­der Mann hatte etwas an sich, das für mich wie flüs­si­ger Sex war. Ich hob schnell die Arme, um sie um sei­nen Hals zu legen. Meine Fin­ger konn­ten nicht an­ders, als mit den Haa­ren an Cat­chers Na­cken zu spie­len.
Nach­dem wir uns ei­ni­ge Se­kun­den im Takt ge­wiegt hat­ten, wan­der­te eine von Cat­chers Hän­den von mei­ner Tail­le tie­fer, um mei­nen Hin­tern zu drü­cken. Wäh­rend er mei­nen Po strei­chel­te, be­gann sich seine Hüfte gegen meine zu be­we­gen. Wie auf einen Si­re­nen­ruf hin be­gann sich meine Hüfte an Cat­chers zu be­we­gen, wobei mein Schritt gegen seine wach­sen­de Erek­ti­on rieb. Er dreh­te seine Tail­le, um eines sei­ner Knie zwi­schen meine Beine zu brin­gen. Er neig­te seine Lip­pen zu mei­nen, wäh­rend un­se­re Hände am Kör­per des an­de­ren auf und ab stri­chen. Einen Mo­ment lang dach­te ich, wir wären in eine Szene aus Dirty Dan­cing ver­setzt wor­den. Ich er­war­te­te, Pa­trick Sway­ze und Jen­ni­fer Grey mit den Hüf­ten krei­send vor­bei­kom­men zu sehen.
Als das Lied en­de­te, be­frei­te sich Cat­cher aus un­se­rer Um­ar­mung.
„Wohin willst du?“ Ich keuch­te.
„Toi­let­te.“
„Jetzt?“
Ein ver­ruch­tes Grin­sen husch­te über sein Ge­sicht. „Glaub mir, Babe, wenn ich mir jetzt kei­nen run­ter­ho­le, über­ste­he ich keine Se­kun­de, wenn wir im Hotel an­ge­kom­men sind.“
Ich bin si­cher, mein Mund muss vor Über­ra­schung ein per­fek­tes O ge­bil­det haben, denn das war nicht das, was ich von ihm er­war­tet hatte. Dann wurde mir klar, dass ich eine Wahl zu tref­fen hatte. Ich konn­te Cat­cher auf die Toi­let­te gehen las­sen, wo er sich einen run­ter­hol­te, oder ich konn­te mit ihm auf die Toi­let­te gehen und ihm dabei hel­fen. Es war so eine Art Jer­ry-Ma­gui­re-Sa­che nach dem Motto: „Hilf mir, dir zu hel­fen“.
Als ich end­lich meine Stim­me ge­fun­den hatte, sagte ich atem­los: „Ich werde mit dir gehen.“
Cat­chers Brau­en schos­sen über­rascht in die Höhe. „Was ist mit der ‚Keine Toi­let­ten‘-Re­gel, die du vor­hin auf­ge­stellt hast?“
Ich zuck­te die Ach­seln. „Ich habe meine Mei­nung ge­än­dert.“ Mit einem ver­schäm­ten Grin­sen fügte ich hinzu: „Du hast meine Mei­nung ge­än­dert.“
„Ich bin froh, das zu hören.“
Cat­cher nahm mich an der Hand und führ­te mich durch die Menge in Rich­tung Toi­let­ten. Bevor wir dort an­ka­men, blieb er an einer Tür ste­hen, auf der „Nur für An­ge­stell­te“ stand. Nach­dem er nach links und rechts ge­schaut hatte, tes­te­te Cat­cher den Tür­knauf. Als er ihn un­ver­schlos­sen vor­fand, zog er mich in den schwach be­leuch­te­ten La­ger­raum.
Cat­cher mach­te die Tür zu und schloss ab. „Ist das okay?“
„Klar.“
Als Nächs­tes stürz­te sich Cat­cher auf mich. Ich war so über­rum­pelt, dass ich zu­rück­tau­mel­te. „Umpf“, ächz­te ich, da ich gegen eines der Ge­stel­le krach­te.
„Alles gut?“
Ich lä­chel­te, wäh­rend ich den Staub von mei­nem Hin­tern wisch­te. „Es geht mir gut. Ich schwö­re es.“
„Tut mir leid.“ Cat­cher warf mir einen ver­le­ge­nen Blick zu. „Ich war zu er­regt von der Aus­sicht, dich end­lich fi­cken zu kön­nen.“
Meine Zu­ver­sicht, die zu­nächst durch den Te­qui­la ge­stärkt wor­den war, be­gann zu schwin­den, und nun schlich sich ein Ge­fühl der Un­zu­läng­lich­keit ein. „Du machst dir si­cher Hoff­nun­gen, dass der Sex mit mir gut sein wird.“
„Davon gehe ich fest aus, wenn ich dich so an­se­he.“
„Ich wünsch­te, ich würde dein Ver­trau­en tei­len“, mur­mel­te ich.
Cat­cher strich mir die Haare aus dem Ge­sicht. „Oli­via Sul­li­van, bist du nass für mich?“
Ich blin­zel­te ein paar­mal un­gläu­big auf seine Frage. „J…ja.“
„Trie­fend nass?“ Da mein Hös­chen durch­nässt war, nick­te ich. „Ich habe es also be­reits ge­schafft, dich so an­zu­ma­chen, dass du nass bist?“
„Oh ja.“
„Für mich gibt es nichts, was Sex so gut macht wie eine Frau, die scharf auf mich ist – die mich mit Kör­per, Geist und Seele will.“
Als Cat­cher mich ein­mal mehr mit sei­nem hyp­no­ti­schen Blick fest­hielt, sagte ich: „Ich bren­ne für dich.“
Er grins­te. „Gut. Jetzt genug ge­quatscht. Zeit zum Fi­cken.“
„Ähm, okay.“
Cat­cher senk­te sei­nen Kopf, um mich zu küs­sen. In­ner­halb von Se­kun­den ver­schlang sein Mund mei­nen. Die ganze Hitze von der Tanz­flä­che wurde wie­der zum Leben er­weckt. Wäh­rend Cat­cher an mei­nem Hals leck­te und knab­ber­te, kne­te­te eine sei­ner Hände meine Brust. Als er nach dem Saum mei­nes Klei­des griff, hatte ich plötz­lich eine über­wäl­ti­gen­de Rück­blen­de auf das Zu­sam­men­sein mit Eric. Die Sehn­sucht, die durch mei­nen Kör­per ge­flos­sen war, wurde durch Panik er­setzt.
Cat­cher be­merk­te die Ver­än­de­rung mei­ner Stim­mung. Er hob den Kopf, um mich an­zu­se­hen. „Was ist los, Liv?“
Ich zau­ber­te mir ein Lä­cheln ins Ge­sicht. „Nichts.“
Er zog die Stirn kraus. „Blöd­sinn. Du bist in­ner­halb einer Mi­nu­te von glü­hend heiß zu eis­kalt ge­wor­den.“
„Du sag­test, kein Ge­quat­sche mehr.“ Da ich ver­zwei­felt das Thema wech­seln muss­te, streck­te ich die Hand aus, um seine Erek­ti­on über sei­ner Hose zu um­fas­sen. Cat­cher stöhn­te und schloss die Augen. „Küss mich noch ein­mal“, ver­lang­te ich.
Cat­cher drück­te sei­nen Mund fast stra­fend auf mei­nen. Als er mir dies­mal den Saum mei­nes Klei­des bis zur Tail­le hoch­schob, pro­tes­tier­te ich nicht. Er schob die Hand zwi­schen meine Beine und brach­te mich zum Stöh­nen. Dann be­ar­bei­te­te er mich in­ten­siv über mei­nem Tanga.
Er riss den Stoff zur Seite und stieß zwei Fin­ger in meine nasse Spal­te. Mein Kopf schlug gegen die Rück­sei­te des Re­gals, wo­durch ein paar Jack-Da­ni­els-Fla­schen klap­per­ten. „Oh Gott“, mur­mel­te ich.
Wäh­rend Cat­chers Fin­ger ihre Magie wirk­ten, ver­grub er sein Ge­sicht in mei­nem De­kol­leté. Er saug­te und leck­te den An­satz mei­nes Bu­sens, bevor er mit der an­de­ren Hand das Ma­te­ri­al nach unten drück­te und meine Brust frei­leg­te. Mein Nip­pel, der be­reits hart wie ein Kie­sel­stein war, wurde noch här­ter. Als sich sein Mund dar­über schloss, schrie ich auf und ball­te die Faust in sei­nem Haar.
Aber selbst als mein Kör­per vor se­xu­el­ler En­er­gie wogte, konn­te ich die Sorge, die an mir nagte, nicht ver­drän­gen. „Cat­cher?“, keuch­te ich atem­los.
„Ja, Babe?“, ant­wor­te­te er. Sein war­mer Atem fä­cher­te über meine Brust.
„Hast du dich in den letz­ten Mo­na­ten un­ter­su­chen las­sen?“
Nach­dem er kräf­tig mit sei­nem Mund an mei­ner Brust­war­ze ge­so­gen hatte, zog er sich zu­rück, um zu mir auf­zu­bli­cken. „Fängst du jetzt an, dir Sor­gen zu ma­chen, ob ich ge­sund bin? Das kannst du dir di­rekt aus dei­nem hüb­schen klei­nen Kopf schla­gen, denn ich kann dir ver­si­chern, dass ich nur mit Kon­dom vögle.“
„Nein, nein. Ich dach­te an dei­nen all­ge­mei­nen Ge­sund­heits­zu­stand.“
Cat­cher warf mir einen ko­mi­schen Blick zu. „Wovon re­dest du?“
„Ich meine, war dein Herz in Ord­nung? Keine Auf­fäl­lig­kei­ten?“
Er rich­te­te sich auf, um mich an­zu­se­hen. „Warum in­ter­es­siert dich das?“
„Ich war nur neu­gie­rig.“
„Du warst etwa sech­zig Se­kun­den davon ent­fernt, von mir zu einem Or­gas­mus ge­strei­chelt zu wer­den, und bist plötz­lich neu­gie­rig auf meine Pumpe?“
„Schau. Es klingt viel­leicht blöd, aber ich muss es wis­sen, bevor wir das tun.“
„Warum das denn?“
„Weil ich den letz­ten Kerl ge­tö­tet habe, mit dem ich zu­sam­men war!“
In dem Mo­ment, als mir die Worte von den Lip­pen fie­len, schlug ich die Hände über den Mund und schüt­tel­te wild den Kopf. „Ich kann nicht glau­ben, dass ich das ge­ra­de ge­sagt habe“, mur­mel­te ich hin­ter mei­nen Fin­gern.
„Was meinst du damit, du hast den letz­ten Kerl ge­tö­tet, mit dem du zu­sam­men warst?“
Ich er­zähl­te Erics Ge­schich­te schnell in we­ni­gen Sät­zen. Als ich fer­tig war, wagte ich es end­lich, Cat­cher an­zu­se­hen. Ich er­war­te­te jeden Mo­ment, dass er wie der Teu­fel vor mir weg­lau­fen würde. Oder dass er la­chen würde. Aber statt­des­sen schenk­te er mir ein auf­rich­ti­ges Lä­cheln. „Des­halb hast du also den Laden ge­schlos­sen?“ Als ich nick­te, um­fass­te er mein Ge­sicht mit den Hän­den. „Oli­via Sul­li­van, ich glau­be, du bist an­ders als alle Frau­en, die ich kenne. Es tut mir wirk­lich leid, dass dir das pas­siert ist, und es ist völ­lig ver­ständ­lich, dass du Angst davor hast, wie­der Sex zu haben. Aber ich möch­te dir ver­si­chern, dass ich ge­sund wie ein Pferd bin. Meine letz­te ärzt­li­che Un­ter­su­chung liegt zwei Mo­na­te zu­rück und ich habe ein 1A-Ge­sund­heits­zeug­nis er­hal­ten.“
„Ich bin froh, das zu hören.“
„Jetzt, da du weißt, dass ich kör­per­lich in der Lage bin, se­xu­ell aktiv zu sein, darf ich dich kom­men las­sen?“
Ich blin­zel­te ihn über­rascht an. „Du meinst, nach all dem willst du immer noch Sex mit mir haben?“
Cat­cher grins­te, wäh­rend er seine Hüf­ten gegen meine roll­te. Ich stöhn­te, als ich fühl­te, wie seine harte Länge gegen meine Spal­te ge­presst wurde. „Be­ant­wor­tet das deine Frage?“
„Oh ja“, keuch­te ich. Sein hei­ßer Schwanz hatte diese Frage mehr als be­ant­wor­tet. Mein an­ge­schla­ge­nes und ge­prell­tes Selbst­wert­ge­fühl erhob sich und legte einen Sie­gestanz hin.
Wie­der ein­mal wurde mein Kleid über meine Hüf­ten hoch­ge­scho­ben, wäh­rend Cat­chers meis­ter­haf­te Fin­ger in mich ein­tauch­ten. Es dau­er­te nicht lange, bis er uns er­neut dort­hin führ­te, wo wir vor­her ge­we­sen waren. Plötz­lich hatte ich das Ge­fühl, einen Ma­ra­thon ge­lau­fen zu sein und mein Kör­per wäre schwach vor Er­schöp­fung, als die Ziel­li­nie in der Ferne auf­tauch­te. Es war alles ein­fach zu über­wäl­ti­gend. Dann waren die Hände und der Mund eines Man­nes zu viel für mei­nen ver­nach­läs­sig­ten Kör­per und meine ver­nach­läs­sig­te Pussy. Zum ers­ten Mal seit sechs Jah­ren kam ich wegen je­mand an­de­rem. Wäh­rend sich meine in­ne­ren Mus­keln um Cat­chers Fin­ger zu­sam­men­zo­gen, schrie ich eine Reihe von Flü­chen. In Ge­dan­ken rann­te ich mit er­ho­be­nen Armen sieg­reich über die Ziel­li­nie.
Als ich zu mir selbst zu­rück­fand, wurde mir klar, dass ich Cat­cher in mir brauch­te. Jetzt so­fort. Ich gab ihm kaum eine Chan­ce, seine Fin­ger aus mir her­aus­zu­neh­men, bevor ich an­fing, am Knopf sei­ner Hose her­um­zu­fum­meln. So­bald ich ihn auf­be­kom­men hatte, öff­ne­te ich sei­nen Reiß­ver­schluss und woll­te nach sei­nem Schwanz grei­fen, doch er hielt mich auf.
„Wenn du das tust, sprit­ze ich in die Hose wie ein Teen­ager“, stöhn­te er.
Er holte sein Porte­mon­naie aus der Ge­säß­ta­sche und fisch­te ein Kon­dom her­aus. Ich hätte froh sein sol­len, dass er eines zur Hand hatte, aber gleich­zei­tig konn­te ich nicht umhin, zu den­ken, dass er eine rich­ti­ge männ­li­che Hure sein muss­te, wenn er immer Kon­do­me bei sich hatte.
Wäh­rend er das Gummi über seine be­ein­dru­cken­de Länge streif­te, konn­te ich nicht an­ders, als mir die Lip­pen zu le­cken. Ich kam mir vor, wie Gold­löck­chen, als ich die­sen Schwanz sah … er war weder zu dünn zu breit, zu kurz, noch zu lang. Er war genau rich­tig.
Er streck­te die Hand aus und pack­te mich an den Hüf­ten. „Spring auf, Babe.“
Ich muss­te mir das nicht zwei­mal sagen las­sen. Ich hüpf­te und schlang meine Beine um seine Tail­le. Cat­cher hielt eine Hand unter mei­nem Arsch und führ­te seine Erek­ti­on zu mei­ner Mitte. Er sah mir di­rekt in die Augen, als er in mich stieß. Ich biss mir auf die Lippe, wäh­rend er mich füll­te und dehn­te.
„Gut?“, frag­te er.
„Mmm“, war alles, was ich in die­sem Mo­ment sagen konn­te. Ich wuss­te nicht, ob ich ver­ständ­li­che Worte hätte bil­den kön­nen, wenn ich es ver­sucht hätte.
Cat­cher grins­te, als seine bei­den Hände mein Gesäß um­fass­ten. Er be­gann, mich im Takt sei­ner Stöße auf und ab zu stem­men. Gott, das war soooo gut. Ich war mir ziem­lich si­cher, dass meine Va­gi­na den Hal­le­lu­jah Cho­rus ge­sun­gen hätte, hätte sie in Worte fas­sen kön­nen, wie es sich an­fühl­te. Oder viel­leicht in Are­tha Fran­klins You Make Me Feel Like a Na­tu­ral Woman.
Es küm­mer­te mich nicht, dass die Jack-Da­ni­els-Fla­schen gegen mei­nen Hin­ter­kopf knall­ten. Das Ein­zi­ge, was mich in­ter­es­sier­te, war das Sto­ßen un­ter­halb mei­ner Tail­le. Ich nä­her­te mich immer mehr dem gro­ßen Fi­na­le eines Or­gas­mus. Als ob Cat­cher das spü­ren könn­te, stütz­te er etwas von mei­nem Ge­wicht auf eines der Re­ga­le und brach­te eine Hand zwi­schen uns, um meine Kli­to­ris zu strei­cheln. Wie er stieß und mich gleich­zei­tig strei­chel­te, wuss­te ich nicht. Ich hielt nicht inne, um es her­aus­zu­fin­den, weil es ein­fach zu ver­dammt ma­gisch war.
Ich stöhn­te nicht auf, als sich meine Pussy in einem meis­ter­haf­ten mul­ti­plen Or­gas­mus glor­reich um sei­nen pum­pen­den Schwanz zu­sam­men­zog. Oh nein. Ich schrie. Oh­ren­be­täu­bend laut. Gleich­zei­tig grub ich die Nägel durch Cat­chers Hemd in sei­nen Rü­cken. Er stöhn­te und pump­te noch wil­der immer wie­der in mich hin­ein. Es dau­er­te nicht lang, bis er sich ver­steif­te, und dann brach ein aus­ge­dehn­tes, keh­li­ges Stöh­nen aus ihm. „Fuck, ja“, mur­mel­te er mir ins Ohr.
Ich hätte auf ewig in die­sem Mo­ment blei­ben kön­nen, aber dann zog sich Cat­cher aus mir zu­rück. Er ließ mich run­ter und setz­te meine Beine ab. Sie waren so gum­mi­ar­tig, dass ich zu rut­schen be­gann, und er muss­te mich auf­recht hal­ten, indem er meine Ober­schen­kel mit sei­nen gegen das Regal drück­te.
„Danke“, sagte ich auf­rich­tig.
Cat­cher lach­te leise. „Das ist eine Pre­mie­re. Ich glau­be, mir hat noch nie eine Frau dafür ge­dankt, dass ich sie ge­fickt habe.“
Ich grins­te. „Ich habe dir ge­dankt, dass du mich nicht fal­len ge­las­sen hast. Aber da wir dar­über spre­chen: Ich finde, man soll­te Men­schen für guten Sex dan­ken. Schließ­lich ist das nur höf­lich.“
„Babe, ich habe dich ge­ra­de gegen ein Whis­ky­re­gal im La­ger­raum einer üblen Spe­lun­ke ge­vö­gelt. Ich glau­be, wir haben schon vor lan­ger Zeit die Höf­lich­keit hin­ter uns ge­las­sen.“
„Viel­leicht.“
Als Gen­tle­man knie­te Cat­cher nie­der und zog mein Hös­chen über meine Ober­schen­kel hoch.
Ich schob eine Haar­sträh­ne hin­ter mein Ohr. „Okay“, sagte ich.
„Also“, ant­wor­te­te Cat­cher. „Was ma­chen wir jetzt?“
„Wir ver­schwin­den von hier und gehen in mein Ho­tel­zim­mer für Runde zwei, auf die hof­fent­lich die Run­den drei und vier fol­gen wer­den.“
„Wenn ich noch drei oder vier Run­den mit dir hin­le­ge, kann ich mor­gen nicht mehr lau­fen.“
Cat­cher wa­ckel­te mit den Brau­en. „Ich werde dich tra­gen.“
Ich lach­te. „Ich weiß nicht, ob meine Va­gi­na es in sich hat, aber sie ist be­reit, es zu ver­su­chen.“
„Mein Schwanz ist sehr froh zu hören, dass deine Va­gi­na eine so gute Ar­beits­mo­ral hat.“
Ich konn­te nicht an­ders und muss­te Cat­cher an­star­ren wie eine Fata Mor­ga­na. Als ob er im nächs­ten Au­gen­blick ein­fach ver­schwin­den könn­te. Es war schwer zu glau­ben, dass ein Mann wie er tat­säch­lich exis­tier­te. Er besaß so viele wun­der­ba­re Ei­gen­schaf­ten. Gutes Aus­se­hen. Stär­ke. In­tel­li­genz. Sex-Ap­peal. Sinn für Humor. Ma­gi­sche Fin­ger, die meine Kli­to­ris be­spiel­ten als ob sie ein In­stru­ment wäre. Und einen meis­ter­haf­ten Schwanz, der alle rich­ti­gen Stel­len traf.
Am Knauf der La­ger­raum­tür wurde ge­rüt­telt. „Wer zum Teu­fel hat die Tür ver­schlos­sen“, mur­mel­te eine Stim­me hin­ter dem Holz.
„Zwei geile Fi­cker“, flüs­ter­te Cat­cher mit einem Grin­sen.
Ich schlug ihm spie­le­risch gegen den Arm. „Komm schon. Wir ver­schwin­den hier bes­ser, bevor wir in Schwie­rig­kei­ten ge­ra­ten.“
„Ich bin mir ziem­lich si­cher, dass ich meine Marke zü­cken könn­te, um die Sache zu klä­ren.“
„Be­nutzt du dei­nen Aus­weis oft in so un­an­ge­mes­se­nen Si­tua­tio­nen?“
Er grins­te. „Es könn­te sein, dass ich mög­li­cher­wei­se dafür be­kannt bin.“
„Das ist nicht allzu über­ra­schend“, er­wi­der­te ich, als ich zur Tür ging.
Nach­dem ich sie auf­ge­schlos­sen hatte, sagte Cat­cher: „Du er­laubst?“ Er trat vor mich, um die Tür zu öff­nen. Er streck­te sei­nen Kopf her­aus und schau­te sich um. „Die Luft ist rein.“
Glück­li­cher­wei­se konn­ten wir aus dem La­ger­raum schlüp­fen, ohne er­wischt zu wer­den. Ich deu­te­te mit dem Dau­men in Rich­tung der Toi­let­ten. „Ich mache mich noch etwas frisch, dann tref­fen wir uns drau­ßen, okay?“
Cat­cher beug­te sich vor, um sich an mei­nen Hals zu schmie­gen. „Ir­gend­wie ge­fällt mir der Ge­dan­ke, dass du nach Sex riechst, wenn wir hier raus­ge­hen.“
An­ge­sichts sei­ner Worte er­schau­der­te ich. Die Wahr­heit war, ich hatte das Glei­che ge­dacht. Es hatte etwas un­glaub­lich Ero­ti­sches an sich, den Ge­ruch von Sex zu ver­strö­men. Aber ich ent­schied mich für Sau­ber­keit und ging in die Da­men­toi­let­te.
Nach­dem ich mich blitz­schnell wie­der her­ge­rich­tet hatte, ver­ließ ich den Raum. Als ich über die Tanz­flä­che lief, griff eine Bä­ren­pran­ke von Hand nach einer mei­ner Po­ba­cken.
„Hey, Süße, ich habe dich vor­hin tan­zen sehen. Lass uns beide eine Runde auf dem Par­kett hin­le­gen.“
Ich ver­such­te, die Hand von mir zu ent­fer­nen, doch er hatte einen Griff wie ein Schraub­stock. Ich zwang mich zu einem Lä­cheln. „Lieb, dass Sie fra­gen, aber danke, nein.“
Sein Ge­sicht ver­düs­ter­te sich. „Du ver­wech­selst mich wohl. Ich hab’ dich nicht ge­fragt. Ich hab’s dir mit­ge­teilt.“
Als ich pro­tes­tie­rend den Mund öff­ne­te, be­deck­te er meine Lip­pen mit sei­nen und er­stick­te mich förm­lich mit dem Ge­schmack von je­man­dem, der den In­halt eines Aschen­be­chers zu sich ge­nom­men hatte. Ich würg­te, als er mir seine Zunge in den Mund schob.
Mit aller Kraft, die in mir steck­te, stieß ich ihn weg. „Ich sagte Nein.“
„Und das ist mir scheiß­egal, Mäd­chen. Du wirst mich ge­nau­so nett be­han­deln wie die­sen hoch­ge­sto­che­nen Kerl.“
Mein Blick husch­te durch den Raum und such­te ver­zwei­felt nach Cat­cher. Als ich ihn nicht sah, ver­such­te ich, mei­nen Atem zu kon­trol­lie­ren, wäh­rend Panik in mir auf­stieg. Ich muss­te etwas tun. Ich konn­te mich nicht ein­fach von die­sem Schwach­kopf her­um­kom­man­die­ren und mich zwin­gen las­sen, ihn „nett zu be­han­deln.“ Ich hatte ein Selbst­ver­tei­di­gungs­trai­ning ab­sol­viert, ver­dammt noch mal. Ich war keine Mi­mo­se.
Ich hatte ge­ra­de einen Plan aus­ge­heckt, um seine Eier zu Spie­gelei­ern zu ver­ar­bei­ten, als Cat­cher aus dem Nichts auf­tauch­te.
„Lass sie gehen“, ver­lang­te er.
„Fick dich“, ant­wor­te­te der Hin­ter­wäld­ler, wäh­rend er mich wei­ter fest­hielt.
Cat­chers Ge­sichts­aus­druck war mör­de­risch. „Ver­trau mir, Kum­pel. Das ist kein Kampf, den du aus­tra­gen willst.“
Der Kerl schnaub­te. „Ich brin­ge gute hun­dert Pfund mehr auf die Waage, Schlapp­schwanz.“
Cat­chers Zorn wuchs sicht­lich, weil er als Schlapp­schwanz be­zeich­net wor­den war. Dann schwang er seine Faust in das Ge­sicht des Hin­ter­wäld­lers. Die Kraft da­hin­ter über­rum­pel­te die­sen kurz­zei­tig und ich konn­te mich aus sei­nem Griff be­frei­en.
„Oli­via, ver­schwin­de ver­dammt noch mal von hier!“, schrie Cat­cher.
Bevor ich ihm mit­tei­len konn­te, dass ich ihn nicht zu­rück­las­sen würde, um von die­sem Ne­an­der­ta­ler ver­prü­gelt zu wer­den, schlug der Typ mit einem Faust­hieb Rich­tung Cat­chers Kopf zu­rück. Sein Ring mit der Kon­fö­de­rier­ten­flag­ge riss Cat­chers Au­gen­braue auf und Blut spritz­te auf mein Kleid. Cat­cher hatte keine Chan­ce, sich zu er­ho­len, bevor der Kerl ihn im Wür­ge­griff hatte.
„SCHLÄ­GE­REI!“, rief je­mand. Und im nächs­ten Mo­ment war eine wasch­ech­te Sa­loon-Schlä­ge­rei in vol­lem Gang. Über­all gin­gen Frem­de auf­ein­an­der los, tra­ten und prü­gel­ten sich, wäh­rend Glä­ser und Fla­schen durch die Luft ge­schleu­dert wur­den.
Als Cat­cher ächz­te und nach Atem rang, wuss­te ich, dass ich etwas tun muss­te, und zwar nicht, den Not­ruf wäh­len. Ich hob einen der klapp­ri­gen Stüh­le auf und schlug ihn dem Hin­ter­wäld­ler auf den Rü­cken.
„Ver­damm­te Schei­ße!“, rief er, wäh­rend Holz­split­ter auf den Boden reg­ne­ten.
Wäh­rend der Kerl nach hin­ten tau­mel­te, schnapp­te ich mir einen der Queu­es vom Bil­lard­tisch. So­bald der Typ her­um­wir­bel­te, stieß ich ihm den Stock in den Schritt wie ein ein­ge­bo­re­ner In­sel­be­woh­ner, der einen Fisch auf­spießt. Er quiek­te, bevor er auf die Knie fiel. Dann schlug ich ihm auf den Hin­ter­kopf. Als ich merk­te, dass ich ihn k. o. ge­schla­gen hatte, ging ich schnell neben ihm auf die Knie.
„Was zum Teu­fel machst du da?“, frag­te Cat­cher hei­ser und rieb sich die Kehle.
„Sei­nen Puls über­prü­fen.“ Zum Glück hatte er noch einen, so­dass der Mord an einem Hin­ter­wäld­ler in The Rosty Ho mein an­sons­ten blü­ten­wei­ßes Straf­re­gis­ter nicht be­schmut­zen würde. Auch wenn es Not­wehr ge­we­sen wäre, hätte mich mein schlech­tes Ge­wis­sen in­ner­lich voll­kom­men zer­fres­sen.
Cat­cher pack­te mich am Arm und zog mich auf die Füße. „Komm schon. Wir müs­sen von hier ver­schwin­den.“
„Hört sich gut an.“
Er zog mich an seine Seite und be­gann, uns durch das Kampf­ge­tüm­mel zu füh­ren. „Duck dich!“, rief er. Ein Bier­krug ver­fehl­te uns nur knapp, bevor er in die Bar krach­te. Wir muss­ten uns in Schlan­gen­li­ni­en be­we­gen wie eine Kobra, um zu ver­hin­dern, dass wir ge­schla­gen oder ge­sto­ßen wur­den. Auf dem Weg nach drau­ßen schnapp­te sich Cat­cher seine Jacke und seine Ak­ten­ta­sche.
Nach­dem wir auf dem Park­platz an­ge­kom­men waren, stieß ich den Atem aus, den ich an­ge­hal­ten hatte. Cat­cher woll­te mich zu sei­nem Auto füh­ren, doch ich zerr­te an sei­nem Arm. „Nein“, pro­tes­tier­te ich.
„Wie bitte?“, frag­te er.
Ich schüt­tel­te den Kopf. „Wohin auch immer es als Nächs­tes geht, ich fahre mit mei­nem ei­ge­nen Auto dort­hin. Auf diese Weise kann ich kom­men und ab­hau­en, wie es mir ge­fällt.“
Cat­cher roll­te mit den Augen und mur­mel­te: „Ver­damm­te Fe­mi­nis­tin­nen.“ Beim Ge­räusch zer­bre­chen­den Gla­ses wir­bel­ten wir beide herum. Ein Mann lag ver­letzt und blu­tend auf dem Bür­ger­steig, wohin er durch eines der Fens­ter ge­schleu­dert wor­den war. „Wo ist dein Auto?“, frag­te Cat­cher und ließ den Mann nicht aus den Augen.
„Zwei Rei­hen wei­ter.“
Nach­dem er die Fah­rer­tür sei­nes Wa­gens ent­rie­gelt hatte, griff er in die Sei­ten­kon­so­le und holte eine Waffe her­aus. Als ich ihn mit gro­ßen Augen an­starr­te, schenk­te er mir ein strah­len­des Lä­cheln. „Für den Fall, dass wir auf dem Weg zu dei­nem Auto ein wenig zu­sätz­li­chen Schutz brau­chen.“
Wir muss­ten über den Mann auf dem Boden stei­gen. Glück­li­cher­wei­se war er be­wusst­los, so­dass er keine Ge­fahr dar­stell­te. Das Letz­te, was wir brauch­ten, war eine Schlä­ge­rei auf dem Park­platz.
„Folge mir. Ich wohne in einem Ho­li­day Inn, etwa zwei Ki­lo­me­ter die Stra­ße run­ter.“
„Okay.“ Nach­dem Cat­cher mich ins Auto ge­setzt hatte, ver­rie­gel­te ich die Türen. Wäh­rend er zu­rück zu sei­nem Wagen ging, star­te­te ich schnell den Motor. Bevor ich zu­rück­set­zen konn­te, flog ein Stuhl aus dem zer­bro­che­nen Fens­ter und ver­fehl­te knapp meine Mo­tor­hau­be. Mit zit­tern­den Hän­den steu­er­te ich den Wagen rück­wärts und fuhr mit quiet­schen­den Rei­fen aus der Park­lü­cke. Der An­blick von Cat­chers Rück­lich­tern ein paar Meter vor mir ver­schaff­te mir ein wenig Er­leich­te­rung. Er drück­te das Gas­pe­dal durch und wir lie­ßen The Rosty Ho glück­li­cher­wei­se im auf­ge­wir­bel­ten Staub hin­ter uns zu­rück.
Als ich in der dunk­len Nacht die zwei­spu­ri­ge Stra­ße ent­lang­ras­te, konn­te ich nicht umhin, mich zu fra­gen, ob dies die kar­mi­sche Ver­gel­tung dafür war, dass ich Sex mit einem Frem­den ge­habt hatte. Ich ver­such­te, die Stim­me zu igno­rie­ren, die frag­te, was noch alles Ver­rück­tes pas­sie­ren könn­te, wenn ich in Cat­chers Hotel ge­lan­det wäre. Ob­wohl ich be­sorgt war, reich­te das nicht aus, um mich von ihm fern­zu­hal­ten. Viel­leicht war es der längst über­fäl­li­ge pos­t­or­gas­mi­sche Nebel, der all mein ra­tio­na­les Den­ken aus­lösch­te. Er war wie die ul­ti­ma­ti­ve Droge, die ich ge­kos­tet hatte, und jetzt war ich süch­tig da­nach.

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