Arizona Vengeance Eishockey-Team: Bishop

Ori­gi­nal­ti­tel: Bi­shop: An Ari­zo­na Ven­ge­an­ce Novel
Über­set­zer: Joy Fra­ser

Er­schie­nen: 10/2021
Serie: Ari­zo­na Ven­ge­an­ce Eis­ho­ckey-Team
Teil der Serie: 1

Genre: Sport Ro­mance
Zu­sätz­lich: Con­tem­pora­ry

Lo­ca­ti­on: USA, Pho­enix


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-524-2
ebook: 978-3-86495-525-9

Preis:
Print: 14,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

Er­hält­lich bei u.a.:

und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

Arizona Vengeance Eishockey-Team: Bishop


In­halts­an­ga­be

Bi­schop Scott, Co-Ka­pi­tän des Ari­zo­na Ven­ge­an­ce-Eis­ho­ckey­teams. Gar nicht so übel, oder? Dies ge­hört zu mei­nem Neu­an­fang mit dem neu ge­grün­de­ten Team der NHL, und das be­deu­tet: Neue Team­kol­le­gen, neuer Trai­ner, neue Stadt und einen gro­ßen neuen Ver­trag. Im Grun­de kann ich es kaum er­war­ten, mei­ner alten Trup­pe zu zei­gen, was ihnen künf­tig ent­geht.

Aber zu­erst be­schlie­ße ich, die Stadt zu er­kun­den. Es stell­te sich her­aus, dass die Mä­dels in Ari­zo­na ver­dammt heiß sind, und ich habe das Glück, je­man­den zu tref­fen, der das Glei­che sucht wie ich, und zwar eine Nacht vol­ler an­ony­mem, un­ver­gess­li­chem und un­ver­bind­li­chem Sex.

Un­se­re Nacht hat je­doch ein Nach­spiel, denn mein One-Night-Stand hat ein ei­ge­nes Büro im Ari­zo­na Ven­ge­an­ce Sta­di­on. Und nun wird mir klar, wer das Mäd­chen ist: Broo­ke Per­ron. Die Toch­ter mei­nes neuen Trai­ners. Plötz­lich ma­chen wir genau da wei­ter, wo wir auf­ge­hört haben, und fal­len lei­den­schaft­lich über­ein­an­der her. Da kommt ihr Vater – mein Boss – her­ein. Und bevor ich etwas sagen kann, stellt Broo­ke mich als ihren Ver­lob­ten vor!

Klar, sie hat mir ge­ra­de den Arsch ge­ret­tet. Aber warum habe ich das Ge­fühl, dass Broo­ke meine Welt auf den Kopf stel­len wird? Viel­leicht liegt es daran, dass sich diese fal­sche Be­zie­hung viel zu echt an­fühlt ...

Über die Au­to­rin

Seit ihrem De­büt­ro­man im Jahr 2013 hat Sa­wy­er Ben­nett zahl­rei­che Bü­cher von New Adult bis Ero­tic Ro­mance ver­öf­fent­licht und es wie­der­holt auf die Best­sel­ler­lis­ten der New York Times und USA Today ge­schafft.
Sa­wy­er nutzt ihre Er­fah­run­gen als ehe­ma­li­ge Straf­ver­tei­di­ge­rin in...

Wei­te­re Teile der Ari­zo­na Ven­ge­an­ce Eis­ho­ckey-Team Serie

Le­se­pro­be

Die Er­wei­te­rung der Liga ist ein ech­tes Spek­ta­kel: Damit das neue Team, die Ari­zo­na Ven­ge­an­ce, einen guten Start hat, durf­te es sich einen Spie­ler aus jedem Team in der Liga aus­su­chen. Zuvor durf­te jedes Team der Liga aber sie­ben Stür­mer, drei Ver­tei­di­ger und einen Tor­wart schüt­zen.
Ich war einer der Spie­ler, die von den New York Vi­pers nicht ge­schützt wur­den. Nicht, weil ich nicht gut genug bin. Ganz im Ge­gen­teil, ich bin ein erst­klas­si­ger Right Wing. Ich wurde nicht ge­schützt, weil ich eins der höchs­ten Ge­häl­ter be­kom­me. Die Vi­pers dach­ten sich, wenn sie mich los wären, könn­ten sie statt­des­sen ein...

...​paar junge Ta­len­te ein­stel­len. Die neuen Nach­wuchs­spie­ler waren au­ßer­or­dent­lich gut.
Von mei­nen zehn Jah­ren in der Liga war ich fünf bei den Vi­pers. Ich war ein ge­schätz­tes Mit­glied der Or­ga­ni­sa­ti­on, zu­min­dest bei den Fans. Nicht so sehr bei den Be­sit­zern, die mich gern gehen lie­ßen, weil sie mich für einen Top­kan­di­da­ten hiel­ten. New York City war mein Zu­hau­se ge­wor­den, und fünf Jahre sind eine lange Zeit, um sich mit ei­ni­gen Team­ka­me­ra­den eng zu be­freun­den. Das ein­zig Gute war, dass Dax eben­falls von den Ven­ge­an­ce aus­ge­wählt wurde, weil sein Ver­trag bei den Vi­pers aus­ge­lau­fen war.
Zwar sind die Ari­zo­na Ven­ge­an­ce noch ein neues Team ohne Grup­pen­zu­sam­men­halt, aber zu­min­dest kön­nen sie be­haup­ten, das beste Sta­di­on in der Liga zu be­sit­zen. Das brand­neue Ding hat statt­li­che 375 Mil­lio­nen Dol­lar ge­kos­tet, plus wei­te­re 100 Mil­lio­nen für ein Ein­kaufs­zen­trum drum herum na­mens Ven­ge­an­ce Town. Das Ganze ist hoch­mo­dern und hoch­glanz-neu.
Heute be­ginnt das Trai­ning, aber ich war ges­tern schon hier. Wir wur­den auf der ge­sam­ten An­la­ge her­um­ge­führt und un­se­re Team­fo­tos wur­den ge­macht. Die meis­ten Sta­di­en haben ihre Um­klei­de­ka­bi­nen und Trai­nings­ein­rich­tun­gen im Erd­ge­schoss un­ter­ge­bracht. Doch diese Be­sit­zer hier, eine En­ter­tain­ment-In­vest­ment-Grup­pe, haben dafür zwei Eta­gen auf die Ost- und West­sei­te des Ge­bäu­des ge­setzt. Alles aus Glas und Stahl. Da­durch haben der Sport­raum und die Fa­mi­li­en-Lounge auf der Ost­sei­te eine phä­no­me­na­le Aus­sicht auf die Sky­line von Pho­enix, und die Um­klei­de­räu­me auf der West­sei­te sind hell und luf­tig. Man hat mir ver­si­chert, dass die Schei­ben ver­spie­gelt sind, so­dass nie­mand mit Fern­glä­sern oder Ka­me­ras hin­ein­se­hen kann.
Für das erste Team-Mee­ting im Trai­nings­la­ger bin ich früh dran, also lasse ich mir Zeit, als ich die Gänge ent­lang­wan­de­re und mir die Ge­denk­fo­tos an den Wän­den an­se­he.
Mir be­geg­nen ein paar der neuen Jungs, die ich nur teil­wei­se kenne. Vor­erst grüßt man sich nur mit einem kur­zen Ni­cken oder Faust­gruß. Si­cher­lich werde ich mich mit der Zeit mit ei­ni­gen be­freun­den, mit an­de­ren nicht. In jedem Team gibt es Arsch­lö­cher.
Ich komme an ein paar Bü­ro­tü­ren vor­bei und lese die Na­mens­schil­der an den Türen. Ei­ni­ge Büros wer­den von Mit­glie­dern der Ven­ge­an­ce be­nutzt und ei­ni­ge von An­ge­stell­ten des Sta­di­ons. Es be­steht immer ein ge­wis­ser Ab­stand zwi­schen den Spie­lern und dem Fron­tof­fice, aber mit der Zeit werde ich viele von den An­ge­stell­ten eben­falls ken­nen­ler­nen.
Die meis­ten Bü­ro­tü­ren sind ge­schlos­sen, aber in die of­fe­nen schaue ich ein­fach rein. Man igno­riert mich fast über­all, doch ein paar Leute schau­en auf und lä­cheln freund­lich.
In einem der Büros fällt mein Blick auf schö­ne lange Beine, die auf einem Sei­ten­schrank an der Wand ab­ge­legt sind. Die Be­sit­ze­rin der Beine wird von der Rück­leh­ne ihres hohen Le­der­stuhls ver­deckt. Da ich von der Frau nicht ge­se­hen werde, star­re ich scham­los hin. Als ich schon fast an der Tür vor­bei bin, nimmt sie die Beine her­un­ter und dreht den Stuhl zu mir herum.
Ich er­star­re, als mich Broo­ke hin­ter ihrem Schreib­tisch an­sieht. Scho­ckiert wei­tet sie die Augen und blin­zelt mehr­mals.
In­ne­re Bil­der kom­men in mir hoch. Von Broo­ke, die mei­nen Schwanz rei­tet, und wie ich ihr einen Fin­ger in den Hin­tern ste­cke. Ich be­kom­me einen Stän­der. Schlag­ar­tig bin ich so un­fass­bar geil, dass ich mir am liebs­ten schnell einen run­ter­ho­len würde.
Wie ein ver­damm­ter Teen­ager.
Nach­dem ich mir vor we­ni­ger als einer Stun­de in der Du­sche einen Hand­job ge­gönnt habe, hätte ich ei­gent­lich ge­dacht, ei­ni­ger­ma­ßen be­frie­digt zu sein, aber an­schei­nend nicht, wenn der beste One-Night-Stand mei­nes Le­bens keine zwölf Stun­den spä­ter vor mir steht.
Ich denke nicht dar­über nach, re­agie­re nur, trete ein und schlie­ße die schwe­re Holz­tür. An die­ser hängt kein Na­mens­schild. Vage er­in­ne­re ich mich daran, dass Broo­ke ges­tern etwas davon ge­sagt hat, neu hier zu sein und in der Event­pla­nung zu ar­bei­ten.
Mein Lä­cheln ist schlimms­ten­falls lüs­tern, bes­ten­falls sexy. Ver­dammt, ich will sie hier und jetzt auf ihrem Schreib­tisch neh­men. Bes­ser ge­sagt, sie dar­über­beu­gen.
„Cool, dich hier zu tref­fen.“ Ich grin­se frech, gehe um den Schreib­tisch herum und blei­be neben ihrem Stuhl ste­hen.
Sie be­wegt ihre Füße, die in um­wer­fen­den schwar­zen Pumps ste­cken, und dreht den Stuhl mir zu. Sie neigt den Kopf zu­rück und öff­net leicht den Mund, als woll­te sie etwas sagen, könn­te aber nicht.
Ihr Blick hält mei­nen nur kurz, dann wan­dert er an mir herab und bleibt an mei­nem Schritt hän­gen, der sich un­ge­fähr in ihrer Ge­sichts­hö­he be­fin­det. Die Form mei­nes Schwan­zes ist nicht zu über­se­hen, und als ich daran denke, dass sie mir hier einen bla­sen könn­te, wird er sogar noch här­ter. Nach­dem ich sie über den Schreib­tisch ge­beugt und ihren engen Rock hoch­ge­zo­gen habe …
„Was machst du denn hier?“ Ihre Stim­me ist nur ein Flüs­tern.
Sie sieht mir wie­der in die Augen, und ihre Wan­gen sind leicht rosa ge­wor­den. Sie leckt sich über die Lip­pen und kann ein lei­ses Stöh­nen nicht un­ter­drü­cken.
Sie ist wie ein Got­tes­ge­schenk. Ich lege eine Hand in ihren Na­cken und hebe sie aus dem Bü­ro­ses­sel. Sie wehrt sich kein biss­chen, und ihre Augen wer­den gla­sig, als ich mich ihrem Ge­sicht nä­he­re.
„Das ist ver­fick­tes Schick­sal“, mur­me­le ich und küsse sie.
Sie re­agiert so­fort. Mit den Hän­den krallt sie sich in mein Shirt, ihre Nägel krat­zen an dem Ma­te­ri­al. Mein Schwanz ist jetzt voll­stän­dig hart. Ich lege einen Arm hin­ter ihren Rü­cken und ziehe sie an mich. Broo­ke stöhnt in mei­nen Mund. Mir ist un­ver­ständ­lich, wie ich je glau­ben konn­te, dass dies le­dig­lich ein One-Night-Stand wäre. Aber als ich in den frü­hen Mor­gen­stun­den ge­gan­gen bin, habe ich nicht nach ihrer Num­mer ge­fragt und sie auch nicht nach mei­ner. Viel­leicht des­halb nicht, weil es vor­be­stimmt war, dass wir uns wie­der be­geg­nen wür­den.
„Ar­bei­test du hier?“, frage ich.
„Ich bin die stell­ver­tre­ten­de Di­rek­to­rin des Team-Ser­vices.“
In­ter­es­sant. Aber nicht wirk­lich. Ich küsse sie wie­der und ihre Zunge glei­tet zart in mei­nen Mund.
Ich spre­che leise an ihren Lip­pen: „Bitte sag mir, dass man diese Tür ab­schlie­ßen kann, denn wenn ja, werde ich dich jetzt über dei­nen Schreib­tisch beu­gen und dich hart und schnell vö­geln.“
Broo­ke stöhnt, doch schüt­telt den Kopf und tritt zu­rück. Ihr Ge­sicht ist er­hitzt und sie sieht mich be­sorgt an. „Ehr­lich jetzt, was machst du hier, Bi­shop?“
„Ich ar­bei­te hier“, sage ich und lache. „So­zu­sa­gen. Ich bin bei den Ven­ge­an­ce.“
Sie schnappt nach Luft. „Wie meinst du das?“
„Ich meine, dass ich einer der Spie­ler bin.“ Grin­send stel­le ich fest, dass sie die erste Frau ist, die vor dem Fi­cken nicht wuss­te, dass ich ein Pro­fi­spie­ler bin.
Broo­ke wird blass. Sie stöhnt, doch dies­mal nicht auf sinn­li­che Weise. Sie lässt ihre Stirn an meine Brust sin­ken und krallt sich wie­der kurz in mein Shirt, ehe sie die Fin­ger ent­spannt.
„Was ist denn los?“, frage ich. Ich um­fas­se ihre Hüf­ten und drü­cke sie leicht und trös­tend, ob­wohl ich kei­nen Schim­mer habe, warum ich sie trös­ten muss.
Sie schüt­telt den Kopf und sieht mich nicht di­rekt an. „Ich hatte ja keine Ah­nung.“
„Wie soll­test du auch?“, frage ich sanft. „Es sei denn, du wür­dest wie ver­rückt auf Eis­ho­ckey ste­hen, nehme ich an.“
Sie hebt den Blick, und der ge­fällt mir gar nicht. Sie legt die Hände flach auf meine Brust und schiebt mich zu­rück. „Du musst gehen. Und zwar so­fort. Das Ganze war ein gro­ßer Feh­ler.“
„Was? Wieso das denn?“ Ich knur­re, un­wil­lig, zu glau­ben, dass letz­te Nacht ein Feh­ler war, wo es doch viel­mehr fan­tas­tisch war. Jetzt, wo ich sie wie­der­ge­fun­den habe, ist mir klar ge­wor­den, dass der ein­zi­ge Feh­ler war, zu gehen, ohne nach ihrer Num­mer zu fra­gen. Oder we­nigs­tens nach ihrem Nach­na­men.
Ich lege eine Hand auf ihren un­te­ren Rü­cken und ziehe Broo­ke an mich, so­dass sie mei­nen Schwanz spürt. Der Druck ihrer Hände auf mei­ner Brust ver­rin­gert sich, aber ich sehe ihr an, dass sie mit einem in­ne­ren Kon­flikt kämpft.
Bevor sie sich ent­schei­den kann, was sie wirk­lich will, geht die Bü­ro­tür auf. Wir sehen beide hin und Broo­ke schnappt ge­stresst nach Luft. Ver­är­gert über die Stö­rung beiße ich die Zähne zu­sam­men, weite je­doch die Augen, als ich Clau­de Per­ron dort ste­hen sehe. Den neuen Coach der Ven­ge­an­ce.
„Daddy“, sagt Broo­ke mit etwas wie Panik in der Stim­me und be­freit sich aus mei­ner Um­ar­mung.
Mit of­fe­nem Mund star­re ich Broo­ke an, aber ich habe keine Zeit, mich auf sie zu kon­zen­trie­ren. Ich schaue zu ihrem Vater, der die Tür zu­macht und sich mir zu­wen­det.
„Wieso zum Teu­fel hast du deine Flos­sen an mei­ner Toch­ter?“
Ich be­kom­me nicht die Ge­le­gen­heit zu ant­wor­ten, Broo­kes Ehre zu ver­tei­di­gen oder mir eine plau­si­ble Lüge ein­fal­len zu las­sen. Oder mich gegen Coach Per­ron zu ver­tei­di­gen, soll­te er seine rie­si­gen Fäus­te gegen mich ein­set­zen.
„Das ist mein Ver­lob­ter“, stößt Broo­ke schnell her­vor.
Ich bin der­ar­tig sprach­los, dass ich mich nicht be­we­gen kann. Nicht mal den Kopf dre­hen. Ich kann den Blick nicht von ihrem Vater neh­men, der mich ent­setzt und an­ge­wi­dert über diese Neu­ig­keit an­starrt.
Broo­ke tritt wie­der nah an mich heran und ich kann nicht ein­mal mit der Wim­per zu­cken. Sie schlingt einen Arm um mich und zuckt leicht mit den Schul­tern, als woll­te sie ihrem Vater sagen: Ups!
Statt­des­sen sagt sie: „Über­ra­schung!“
„Dein Ver­lob­ter?“, knurrt Clau­de Per­ron dro­hend.
Sie ver­steift sich, als hätte sie Angst vor ihm.
Das ge­fällt mir nicht, doch ich stehe immer noch unter Schock und kann nicht ein­mal einen Arm um sie legen oder mich ir­gend­wie sonst ga­lant be­neh­men.
„Daddy“, sagt Broo­ke be­sorgt, lässt mich los und hebt die Hände in dem Ver­such, um Ge­duld zu bit­ten. „Ich weiß, dass es ein Schock sein muss, und ich woll­te es dir sagen, aber … bei all dem, was pas­siert ist, hielt ich es ein­fach nicht für den rich­ti­gen Zeit­punkt.“
End­lich spüre ich mei­nen Kör­per wie­der und sehe Broo­ke an. Sie hebt den Kopf und sieht zu mir hoch. Ich er­ken­ne Bet­teln und Fle­hen in ihrem Blick aus die­sen whis­key­far­be­nen Augen.
„Das er­gibt doch kei­nen Sinn.“ Coach Per­ron hat nur Augen für seine Toch­ter, und die sind wirk­lich vol­ler Sorge. Er klingt nicht mehr wü­tend, aber total durch­ein­an­der. „Wieso weiß ich nichts davon?“
„Wir haben ver­sucht, fein­füh­lig zu sein“, sagt Broo­ke.
Fein­füh­lig? Wem ge­gen­über? Ich habe keine Ah­nung.
„Aber wann?“ Er spricht ohne jeg­li­che Ag­gres­si­on wei­ter, und viel­leicht habe ich mir vor­hin nur ein­ge­bil­det, dass Broo­ke Angst vor ihm hat. „Wie? Ich meine, woher kennt ihr euch über­haupt?“
„Das ist eine lange Ge­schich­te“, sagt Broo­ke be­schwich­ti­gend.
Ich bin nicht si­cher, ob es gut war, das zu sagen, aber auf jeden Fall bringt es ihren Vater auf den Boden der Tat­sa­chen. Er schaut auf seine Uhr, und sein Ge­sicht wird rot, was nun wie­der nach guter alter Wut aus­sieht. Er na­gelt mich mit sei­nem Blick fest.
„Wir müs­sen zum Team-Mee­ting.“
Ich ant­wor­te nichts. Ich weiß nicht ein­mal, ob meine Stim­me funk­tio­niert.
Clau­de wen­det sich an seine Toch­ter. „Ihr zwei seid heute Abend um sechs zum Din­ner bei mir. Und dann habt ihr hof­fent­lich eine gute Er­klä­rung für die­sen Mist.“
In­ner­lich ver­zie­he ich das Ge­sicht und Broo­ke kne­tet ihre Hände.
Clau­de macht auf dem Ab­satz kehrt, mar­schiert aus dem Büro und lässt die Tür weit offen.
„Es tut mir so leid“, flüs­tert Broo­ke und zieht das So in die Länge.
Lang­sam drehe ich ihr den Kopf zu und spüre, wie mein Na­cken vor Ärger heiß wird. „Das ist dein Vater? Und warum zum Fick hast du ihm er­zählt, dass wir ver­lobt sind?“
„Es tut mir leid“, wie­der­holt sie, dies­mal dring­lich. Sie legt die Hände auf mei­nen Arm. „Das ist eine lange Er­klä­rung, aber mein Vater passt auf mich auf und wir ste­hen uns sehr nah. Nach­dem meine Mom letz­tes Jahr ge­stor­ben ist, bin ich alles, was er noch hat. Und ich bin mit ihm her­ge­zo­gen, weil er den Tod mei­ner Mut­ter nicht gut ver­kraf­tet.“
„Aber warum ihn dann an­lü­gen?“, plat­ze ich her­aus. „Ich meine, ja, es war ein biss­chen pein­lich, von ihm er­wischt zu wer­den, aber wir sind er­wach­sen, Broo­ke. Es war idio­tisch, ihm zu sagen, dass wir ver­lobt sind.“
Broo­ke senkt das Kinn und sieht mich wenig über­zeugt an. „Hast du sein Ge­sicht nicht ge­se­hen, als er rein­kam? Er war stink­wü­tend.“
Ich star­re sie an. Na und?
„Auf dich.“ Sie pikst mit dem Fin­ger in meine Brust. „Ich habe dich aus dem Schnei­der ge­holt.“
„Mich?“ Ich schnau­be.
„Willst du wirk­lich die Sai­son mit einem Coach star­ten, der dich hasst?“, fragt sie. „Du hast zwar nie unter mei­nem Vater ge­spielt, aber be­stimmt von ihm ge­hört. Er ist ein har­ter Kno­chen. Kommt der Tod mei­ner Mom dazu, und das Ganze ist ein Re­zept für eine Ka­ta­stro­phe. Er hätte dich lei­den las­sen. Es hätte sich sogar auf deine Po­si­ti­on im Team aus­wir­ken kön­nen.“
„Na und?“, frage ich sar­kas­tisch. Ich nehme ihre Hände von mir. „Und jetzt wird von uns er­war­tet, dass wir hei­ra­ten, oder was?“
Man muss Broo­ke zu­gu­te­hal­ten, dass sie ge­nau­so ent­setzt schaut, wie ich mich fühle. „Oh Gott, nein.“
„Son­dern?“ Frus­triert knur­re ich, weil mein ers­ter Tag im neuen Job schon so schei­ße läuft.
Sie seufzt und lässt die Schul­tern hän­gen. „Tun wir ein­fach eine Weile als ob. In ein paar Wo­chen sage ich ihm dann, dass das mit uns vor­bei ist. Na­tür­lich werde ich die volle Schuld auf mich neh­men. Ich lasse mir etwas ein­fal­len, so­dass du wei­ter­hin in gutem Licht bei mei­nem Vater stehst.“
Ich fahre mir mit den Hän­den durch die Haare und ver­schrän­ke die Fin­ger am Hin­ter­kopf. „Ich glau­be das ein­fach nicht“, mur­me­le ich und schaue zur Decke, um nicht Broo­kes schö­ne, fle­hen­de Augen zu sehen, die mich an­bet­teln, die­sen Be­trug mit­zu­ma­chen.
„Bitte“, sagt Broo­ke leise. „Kommst du heute Abend zum Essen mit? Hilfst du mir, ihn zu be­ru­hi­gen? Und dann küm­mern wir uns so­fort darum, wie wir die Sache aus der Welt schaf­fen kön­nen.“
Ich sehe sie an. Dann ge­ste­he ich ihr, wozu ich mo­men­tan be­reit bin. „Ich weiß noch nicht. Lass mich dar­über nach­den­ken.“

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.